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Wetware – die Technologie der Zukunft?

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30.05.2019

Hardware, Software – Wetware. Ursprünglich hatte letzteres nichts mit Computern und Technologie gemein, sondern bezeichnete die Software eines Lebewesens: das Gehirn und Zellverbindungen. Jetzt soll Wetware auch in der Technologie zur Anwendung kommen und ganz neue Möglichkeiten eröffnen.

In anderen Definitionen ist mit Wetware auch die Verbindung von Hardware, Software und Biologie gemeint.

Künstliche Nase dank Startup-Innovation

In unterschiedlichen Startups wird derzeit nach Optionen geforscht, Wetware mit Computern zu verbinden. Eines der Unternehmen, die mit der technologischen Implementierung von Zellen experimentieren, ist das US-Startup Koniku. In Laboratorien werden lebende Zellen gezüchtet, was in Anbetracht ihrer Beschaffenheit und Sensitivität kein leichtes Unterfangen ist. Sie werden in einen Sensor eingesetzt, um zunächst Gerüche zu erspüren.

Für diesen Zweck kann man sie auf unterschiedliche Erfordernisse anpassen – beispielsweise für das Erkennen von Sprengstoff. Aber auch andere Anwendungsszenarien sind denkbar, wie beispielsweise das Testen von Gerüchen und – bei weiterentwickelter Technik – auch von Geschmäckern, was Geschmackstester ersetzen könnte.

Anwendungsbereiche von Wetware im Gesundheitswesen

Insgesamt steckt die Forschung für sogenannte Wetware Computer allerdings noch in den Kinderschuhen. Grob umrissen geht es darum, echte Zellen und technologische Geräte wie Computer miteinander interagieren zu lassen. Hauptsächlich steht dabei bisher vor allem der Gesundheitsbereich im Vordergrund. Hier können verschiedene Funktionen und Ziele erreicht werden.

Unter anderem kann sie dazu genutzt werden, um Hirnaktivitäten auszuwerten – auch ohne Kabel – und Werte wie Stress und Aufregung zu bestimmen. Wetware kann aber auch implantiert werden, um beispielsweise künstliche Gliedmaßen zu bewegen. Auf diese Weise wäre diesbezüglich eine weitaus höhere Motorik und Präzision möglich. Die Informationen aus den echten Zellen werden dann vom Computer in Handlung umgesetzt.

Generell kann Wetware darüber hinaus theoretisch zur Heilung neurologischer Krankheiten beitragen sowie Infektionen heilen. Um das Ganze allerdings zur Marktreife und über grundlegende Funktionen hinauszubringen, sind noch viele Forschungsansätze nötig. (tl)