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Werbe-Aus auf ewig dank alternativem Adblocker?

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21.04.2017

Der ewige Kampf zwischen Werbung und Adblockern geht in die nächste Runde. An der Princeton University wurde ein ultimativer Adblocker entwickelt, der Werbung auf eine neue Art und Weise entdeckt und diese zuverlässig ausblenden soll. Das System ist allerdings noch nicht ganz ausgereift.

Laut Autoren des Adblockers ist es möglich, dass die fraglichen Websites ihn nicht erkennen und daher auch den Nutzer nicht sperren.

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Adblocker guckt buchstäblich auf Werbung

Bisherige Adblocker analysieren den Quellcode einer Website und blenden daraufhin die Werbung aus. Arvind Narayanan, Informatiker an der Princeton University, geht zusammen mit seinem Team von einem anderen Ansatz aus: Der Adblocker soll Werbung optisch erkennen können. Dass Werbung für den Menschen als solche sichtbar bzw. gekennzeichnet ist, will Narayanan sich dabei zunutze machen.

Durch Kennzeichnungen wie „Sponsored Post“ oder bestimmte Container soll der Adblocker auf die entsprechenden Inhalte gebracht werden. Zusätzlich führt er eine Klicksimulation durch. Dadurch kann der Adblocker herausfiltern, auf welche Webseiten der Nutzer weitergeleitet wird, wenn er auf die Werbung klickt.

Anti-Blockier-Skripte austricksen

Der Adblocker hat noch einen weiteren Vorteil. Normalerweise werden Nutzer, die Adblocker einsetzen, von den jeweiligen Seiten gesperrt. Das ist beispielweise häufig bei Presseseiten der Fall. Versuche, dies zu umgehen werden ebenfalls wiederum von den Seitenbetreibern durch Anti-Blockier-Skripte verfolgt und verhindert.

Der neue alternative Adblocker geht auch hier anders vor: Er erstellt eine werbefreie Kopie von der Website, die dem Nutzer angezeigt wird. Gleichzeitig wird dem Anti-Blockier-Skript vorgegaukelt, dass der Nutzer die Originalseite mit dem werblichen Inhalt aufgerufen hat.

Allerdings hat der Adblocker noch zwei Nachteile: Er ist nur auf die Werbeinhalte von US-Seiten bzw. deren Werbungskennzeichnungspflicht zugeschnitten und funktioniert auf deutschen Seiten weitaus unzuverlässiger. Darüber hinaus blendet er die Werbung noch nicht aus, sondern markiert sie lediglich mit dem Hinweis „This is an Ad.“ (tl)