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WDR Düsseldorf

Die Zukunft von Hörfunk und Fernsehen – Herausforderungen der digitalen Transformation

Zum Digitalk im April hatten sich rund 200 Gäste auf Einladung des Westdeutschen Rundfunks und PricewaterhouseCoopers im WDR-Funkhaus versammelt. Thema des Abends war „Die Zukunft von Hörfunk und Fernsehen – Herausforderungen der digitalen Transformation“. Moderiert wurde die Diskussion von Werner Ballhaus, Industry Leader Technology, Media & Telecommunications, PwC.

Wolfgang Wagner, Direktor Produktion und Technik beim WDR, sprach über die Qualität von Full HD und die Möglichkeit, alle Dienste auf einem Endgerät zu vereinen. DVBT sei ein wichtiger Weg der unabhängigen Gestaltung, und um Zuschauer regional besser zu erreichen

Auch Prof. Dr. Ulrich Reimers, Vizepräsident der TU Braunschweig für Strategische Entwicklung und Technologietransfer / Institut für Nachrichtentechnik, sieht DVBT vorteilhafter gegenüber Antennen- und auch Internetfernsehen. Insbesondere der Zugriff auf die Mediatheken im Internet kosten die Sender Geld. Dauerhaft seien diese Kosten nicht steuerbar, daher müsse das Angebot irgendwann eingestellt werden.

Den Start des digitalen Radios in Form von DAB+ sieht Wagner verhalten, was auch auf die mentale Einstellung der Nutzer zurückzuführen ist. UKW reicht vielen aus,

allerdings glaubt Wagner nicht an den alleinigen Fortbestand von UKW. Eine positive Entwicklung der digitalen Verbreitung ist bereits zu verzeichnen.

Reimers sieht einen langen Fortbestand von UKW bzw. eine Parallelnutzung von DAB+ und UKW, da in qualitativer Hinsicht kaum ein Unterschied besteht. Auch Wagner stützt diese Prognose: „So lange UKW noch deutlich genutzt wird, können wir es nicht einfach abschalten. Der Endkunde lässt sich in der Hinsicht nicht bevormunden.“

Kritischer sieht Reimers auch den Einsatz von 5G in einigen Jahren: „5G ist kein Quantensprung, weil es zu viele Probleme aufwirft. Es stellt sich beispielsweise die Frage, woher man die Frequenz nehmen soll, wenn man nicht gerade alle fünfzig Meter eine Basisstation aufbauen will, was aber nötig wäre. Momentan sind die verheißenden Aussagen zu 5G kaum glaubwürdig.“

Wagner stimmt dem in so fern zu, als dass er 5G als Herausforderung sieht, die vor allem in Ballungsgegenden Sinn ergibt. Auch die Bereitschaft der Bürger, dafür zu zahlen, sieht er derzeit kaum gegeben. (tl)

Fotos zur Veranstaltung:

Fotos: Karina Vilenskaja (www.weddingshooter.de), © Digitale Stadt Düsseldorf