DSD-Blog

Wasserstoff statt Kerosin – Unternehmen forschen für Nachhaltigkeit

Beitrag von

01.02.2023

Um die umweltschädlichen Emissionen in der Luftfahrt zu reduzieren, gilt Wasserstoff als die Lösung. Der neue Treibstoff soll schneller eingesetzt werden als erwartet – laut Industrie bereits in der nächsten Dekade. Verschiedene Unternehmen arbeiten derzeit an Lösungen.

Unter anderem sowohl das eingesessene Unternehmen Airbus als auch das Stuttgarter Startup H2Fly nehmen sich der Sache an.

Airbus will Herausforderungen überwinden

2035 ist das selbstgesteckte Ziel von Airbus. Bis dahin will man den ersten grünen Flieger präsentieren. Mit einer Reichweite von 2000 Meilen soll das Flugzeug auch Langstrecken bewältigen können – allerdings gibt es bis dahin noch einige Herausforderungen. So braucht Wasserstoff mehr Platz zur Lagerung als Kerosin, was einen größeren Flugzeugrumpf erfordere. Das wiederum hat einen höheren Energiebedarf zur Folge. Außerdem muss Wasserstoff bei minus 253 Grad Celsius gekühlt werden.

Doch nicht nur das schädliche CO2, auch die Kondensstreifen setzen dem Klima zu. Hier will man ebenfalls eine Lösung finden. Verschiedene Tests sollen deutlich machen, in wie weit auch Wasserstoff Kondensstreifen hinterlässt und was dagegen zu tun ist. Zwar beinhalten diese Kondensstreifen nicht die schädlichen Partikel von Kerosin-getriebenen Flugzeugen, allerdings erzeugen sie Wasserdampf und wirken sich daher ebenfalls auf den Ozon-Haushalt aus.

Startup-Forschung in Stuttgart

Schon seit Jahren forscht man auch in Stuttgart an klimaneutralen Fliegern. Die Testflieger des Unternehmens H2Fly werden immer größer – begonnen hat man mit einem Viersitzer. In zwei Jahren will man ein Modell mit 40 Sitzen und 2000 Kilometern Reichweite entwickelt haben. Dies soll den Anfang einer kommerziellen Nutzung bilden.

Derzeit testet man die dafür erforderlichen Brennstoffzellensysteme und will sie noch dieses Jahr mit einem Flüssigwassertank koppeln. 2024 erfolgt laut Plan der Test am Boden, 2025 in der Luft. Die Energieleistung soll dabei immer mehr erhöht werden, sodass schließlich Modelle mit 60 bis 80 Sitzen betrieben werden können. Das Ganze erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Flughafen Stuttgart, auf dessen Gelände ein Testzentrum geplant ist, das Ende nächsten Jahres eröffnet werden soll. (tl)