DSD-Blog

Vernetztes Spielzeug – Digitalisierung goes Kinderzimmer

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01.04.2016

Die Digitalisierung schreitet weiter fort und durchdringt nahezu alle Bereiche. Das betrifft natürlich auch das Leben der Kinder. Während Eltern sich Gedanken machen, wie sie dem Nachwuchs das gefahrlose Surfen beibringen können, gibt es noch eine weitere Herausforderung: vernetztes Spielzeug.

Derzeit befindet sich die Spielzeuglandschaft zwischen analog und digital, wie die diesjährige Spielwarenmesse gezeigt hat. Es geht also auch nach wie vor ohne technischen Schnickschnack – so weit, so beruhigend. Vor allem zwei digitale Spielzeugtrends haben in der letzten Zeit allerdings für Aufsehen gesorgt.

Die Püppchen-Spionin

Die vernetzte Barbie ist besonders perfid. Im Gegensatz zu ihren analogen Vorgängerinnen kann sie einiges: mit den Kindern kommunizieren, online sein und vor allem die Äußerungen der Kinder an den Hersteller senden. Durch unterschiedliche Fragen, die sie den Kindern stellt, erfährt sie deren Wünsche und Vorstellungen, die sich dann anschließend zu Geld machen lassen.

Noch gibt es die Barbie nur in den USA, wo man es mit Datenschutz ja ohnehin nicht so hat. Allerdings haben sich ja schon andere Trends von dort bei uns durchgesetzt. Außerdem ist die Barbie auch ein zuverlässiger Informant für besorgte Eltern – auch diese könnten ihren Nachwuchs mit Hilfe der Plastikpuppe überwachen. Und besorgte Eltern gibt es ja bekanntlich auch in Deutschland vermehrt …

Hybride Legowelten

Insbesondere das Unternehmen Lego setzt vermehrt auf einen digitalen Überbau seiner Steine. Damit sollen die Spiel- und Erlebniswelten der Kleinen erweitert werden. Anstatt einer analogen Ritterburg soll es jetzt die Möglichkeit geben, via Legostein mit Ritterwelten auf dem Tablet zu interagieren und zu navigieren. Darüber hinaus setzt der Hersteller auf Apps und Fernsehserien, um seine Produkte verstärkt zu vermarkten. Außerdem sollen beispielsweise analoge Legoszenerien in Computerspiele einzubauen sein. Ziel ist es, die Grenzen zwischen analogem und digitalem Spielen verschwimmen zu lassen.

Ob das der Kreativität langfristig eher schadet als nützt, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass auch die in den 80ern und 90ern verschrienen Gameboy- und Konsolenspiele einen positiven Effekt aufs Gehirn haben. Fakt ist auch, dass man das Spielen an der frischen Luft nicht digital ersetzen kann. (tl)