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Umweltfreundliche Bitcoin-Alternative: Chia

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05.04.2018

Die Energiebilanz des Bitcoins lässt extrem zu wünschen übrig – das Minen der Kryptowährung frisst Strom ohne Ende, was zum einen schlecht für die Umwelt ist, zum anderen undemokratisch. Die neue Ökowährung Chia klingt nicht nur grün, sondern soll es auch sein und eine Alternative zum Bitcoin darstellen.

Chia wurde von Bittorrent-Erfinder Bram Cohen ins Leben gerufen.

Proof-of-Work als Ressourcenfresser

 Jede einzelne Transaktion des Bitcoins frisst so viel Strom wie ein US-Haushalt in einer ganzen Woche. Das führt dazu, dass vor allem diejenigen Miner sich an der Gewinnung von Bitcoins beteiligen, die sich die Strompreise leisten können. Alternativ werden Bitcoins in Regionen mit geringen Strompreisen geschürft. Umweltschädlich ist das Ganze trotzdem.

Der herkömmliche Bitcoin erfordert beim Minen den Proof-of-Work, der verhindern soll, dass ein bestimmter Dienst zu oft oder missbräuchlich in Anspruch genommen wird. Das bedeutet im Fall der Blockchain, dass Miner Rechenaufgaben lösen müssen, um die Legitimation von Transaktionen zu prüfen. Dies frisst Rechenleistung und damit Strom.

Chia: Proof-of-Space und Proof-of-Time

An diesem Punkt setzt Chia an. Statt des Proof-of-Work verwendet die grüne Alternative den Proof-of-Time und den Proof-of-Space. Bei Chia heißt das auch nicht minen, sondern farmen, wobei Daten auf den Computer ausgelagert werden. Dabei wird zur Validierung keine Rechenleistung, sondern Speicherplatz genutzt – der Proof-of-Space. Das bedeutet einen deutlich geringeren Stromverbrauch, weil viel weniger CPU-Leistung in Anspruch genommen wird.

Beim Proof-of-Time führen zwei Farmer unabhängig voneinander eine festgelegte Anzahl an Verifikationsdurchläufen durch, wobei sie zum selben Ergebnis kommen müssen. Diese Methode beweist, dass das Ergebnis nicht modifiziert wurde. Beide Methoden sollen nacheinander bei Chia zum Einsatz kommen, zuerst der Proof-of-Space und dann der Proof-of-Time. Hinterher wird der Speicher wieder frei und kann erneut genutzt werden.

Chia soll dank Investorengeldern zwischen Frühling und Sommer dieses Jahres getestet werden. Komplett soll Chia dann Ende des Jahres starten. (tl)