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Tsunami-Roboter für Japan

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09.02.2017

Das tsunamigeplagte Japan könnte bald ein funktionierendes Frühwarnsystem haben, mit dem sich die Naturgewalt rechtzeitig vorhersagen lässt. Japanische Forscher testen hierzu derzeit das Roboterboot Wave Glider vor der Küste Nishinoshimas.

Eine umfassende technologische Ausstattung des Bootes soll nicht nur eine rechtzeitige, sondern auch eine korrekte Vorhersage möglich machen.

Umfangreiche Ausstattung und Autonomie

Das Roboterboot soll bis zu einem Jahr im Einsatz sein können ohne von außen mit Treibstoff versorgt werden zu müssen, indem es zur Fortbewegung Energie aus Wasser- und Sonnenkraft generiert. Es ist mit Flossen ausgestattet, die die natürlichen Bewegungen der Wellen zur Fortbewegung nutzen. Zusätzlich kann das Boot per Satellitennetzwerk ferngesteuert werden.

Ausgestattet ist es mit Mikrofonen, Kameras, Funk-Satelliten sowie einer Verbindung zu Sensoren am Meeresgrund. Diese Sensoren sollen Wasserdruck und Magnetfelder erfassen und etwaige Veränderungen an das Roboterboot senden.

Hieraus lassen sich Anzeichen für den Tsunami ableiten, wodurch die Bevölkerung rechtzeitig gewarnt wird. Mit einer zeitlichen Verzögerung von drei bis vier Minuten geht die Warnung raus und die Evakuierung in höhergelegene Gegenden kann beginnen.

Hohe Wirtschaftlichkeit

Es ist vor allem die Wirtschaftlichkeit, die das System so attraktiv macht. Zwar gibt es auch andere Systeme wie beispielsweise Bojen, ihre Installation erfordert allerdings mehrere Kilometer Kabel, was ein deutlich höheres Budget bedeutet. Hinzu kommt, dass die Bojen weniger zuverlässig sind.

Die Testphase mit Wave Glider beginnt im Mai. Bei positivem Verlauf kann das System auch an weiteren tsunamigefährdeten Orten eingesetzt werden. (tl)