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Studie: digitale Kluft trotz mehr Online-Nutzung

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25.02.2021

Von Jahr zu Jahr sind immer mehr Deutsche online, im Jahr 2020 waren es 88 Prozent. Die digitale Spaltung schließt sich daher in dieser Hinsicht, setzt sich allerdings in der digitalen Welt fort: Wer tatsächlich von der Digitalisierung profitiert und wer nicht, hängt von verschiedenen Kriterien ab.

Die neueste Ausgabe des D21-Digital-Index zeigt unter anderem, dass immer mehr Ältere online unterwegs sind.

Deutlicher Anstieg bei älteren Generationen

85 Prozent der 60- bis 69-jährigen sind laut Studie im Netz – vier Prozent mehr als im Jahr 2019. Demnach hat diese Altersgruppe einen deutlichen Anteil an den gestiegenen Gesamtzahlen – auch im mobilen Bereich. Allerdings glaubt nur knapp die Hälfte, von der Digitalisierung auch wirklich zu profitieren.

Es ist jedoch nicht nur das Alter, das bestimmt ob jemand durch die Digitalisierung Vorteile hat oder nicht. Tatsächlich spielen auch hier wie so oft Bildungsgrad und das Einkommen eine Rolle, wodurch sich die digitale Spaltung trotz gestiegener Nutzungszahlen nicht verringert.

Sondersituation in Schulen

Nicht zuletzt war es die Corona-Pandemie, die im letzten Jahr für den Anstieg der Zahlen gesorgt hat, denn die Digitalisierung federt nicht nur in der Arbeitswelt die Auswirkungen ab. Bezüglich der Schulen sieht es da nach wie vor anders aus.

Die Studie ergab außerdem, dass Lehrer und Schüler der Digitalisierung gerade in Schulen aufgeschlossen gegenüber stehen, der tatsächliche Zustand aber zu wünschen übrig lässt. 68 Prozent der befragten Lehrer und Schüler berichteten von Schwierigkeiten im digitalen Unterricht.

Am meisten betroffen ist die Organisation: 42 Prozent gaben an, dass es keine einheitliche Vorgehensweise bezüglich der Verfügbarkeit des Unterrichtsmaterials gibt, 37 Prozent fanden die Selbstorganisation belastend. Aber auch in der Infrastruktur gibt es Probleme: 16 Prozent haben nicht genügend Geräte zur Verfügung und bei 14 Prozent reicht die Internetverbindung nicht aus. Immerhin 33 Prozent gaben an, keine Probleme zu haben. 83 Prozent kamen dennoch zu dem Fazit, dass Onlineunterricht den Präsenzunterricht nicht ersetzen kann. (tl)