10.10.2017
Die Telekom steht in der Kritik der Bundesnetzagentur. Details im StreamOn-Vertrag verstoßen gegen die Netzneutralität, darüber hinaus funktioniert das Ganze auch nicht im EU-Ausland. Der Konzern muss sich nun an die Überarbeitung der Details machen.
Insgesamt ist das Angebot StreamOn laut Bundesnetzagentur aber zulässig – auch wenn Kritiker das anders sehen.
Ungleiche Behandlung von Streaming-Diensten
Bei StreamOn werden Streaming-Dienste wie Spotify nicht auf das Datenvolumen angerechnet – allerdings behandelt die Telekom nicht alle Daten gleich. Beispielsweise wird die Qualität beim Videostreaming reduziert, nicht jedoch beim Audiostreaming. Das verstößt laut Bundesnetzagentur gegen die Netzneutralität – damit werden vor allem auch innovative Angebote und Startups benachteiligt.
Ob die Telekom die Qualität grundsätzlich reduziert oder nicht, ist dabei nebensächlich – Hauptsache sie entscheidet sich für eine Variante und wendet sie auf alle Dienste gleichermaßen an. Der Konzern ist demnach angehalten, an dieser Stelle nachzubessern. Die Telekom hat zwei Wochen Zeit, auf die Entscheidung der Bundesnetzagentur zu reagieren und entsprechende Änderungen vorzunehmen.
Kein StreamOn im EU-Ausland
Außerdem verstößt StreamOn auch gegen die seit Sommer abgeschafften Roaming-Kosten innerhalb der EU. Wer das Angebot im EU-Ausland nutzt, der muss damit rechnen, dass das Streaming sehr wohl vom vertraglichen Datenvolumen abgezogen wird. Roam-like-at-home ist also nicht.
Reaktionen auf die Entscheidung der Bundesnetzagentur
Die Telekom teilt die Auffassung der Bundesnetzagentur natürlich nicht, freut sich aber, dass der Tarif grundsätzlich bestehen bleiben kann. Demgegenüber regt sich bei den Grünen Unmut: Sie befürchten, dass die Netzneutralität dennoch geschwächt wird und hätten sich eine klarere Position der Bundesnetzagentur gewünscht. Die Grünen kritisieren, dass sich eine Partnerschaft mit der Telekom auch weiterhin nur die größeren Streaming-Anbieter leisten können. (tl)
