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Smartphone-Nutzung: Stress für Hirn und Körper

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05.06.2019

Dass Social Media und insbesondere Smartphones süchtig machen können, ist nichts Neues und wird regelmäßig von Psychologen bestätigt. Doch was passiert im Gehirn, wenn wir ständig zum Telefon greifen und wie dramatisch sind die Folgen?

Fest steht, dass für Kinder und Jugendliche die Folgen regelmäßiger Smartphone-Nutzung schwerer und langfristiger sind als für Erwachsene.

Körperliche und mentale Auswirkungen

Whatsapp, E-Mails, Social Media – Smartphone-Süchtige checken regelmäßig ihre Accounts und können ohne ihr Handy nicht mehr leben. Für den Körper bedeuten die ständigen Signaltöne und Benachrichtigungen allerdings einen Stress, der mit demjenigen von Gefahrensituationen gleichzusetzen ist: der Herzschlag erhöht sich, man atmet flacher und der Körper spannt sich an. Wir sind nicht dazu gemacht, ständig aufgestört zu werden, es versetzt unser Hirn in einen durchgängigen Alarmzustand. Hinzu kommen noch Phantom-Wahrnehmungen wie das Vibrieren des Smartphones, obwohl dieses in Wahrheit still ist.

Abgesehen von Nachrichten von Kollegen und Freunden sind Apps auch noch so programmiert, dass sie das Belohnungszentrum im Gehirn bedienen. Das begünstigt eine Smartphone-Sucht ebenfalls. Im schlimmsten Fall kann ein solcher Zustand insbesondere bei Jüngeren Symptome hervorrufen, die mit Depressionen und Angstzuständen einhergehen.

Smartphone unterbricht Tätigkeiten und Konzentration

Neben der Tatsache, dass bereits die Benachrichtigungen Stress in uns auslösen, neigen wir auch dazu, sofort das Handy zu checken, wenn es vibriert oder piepst. Oft unterbrechen wir dafür Tätigkeiten, um nach dem Beantworten der Nachricht wieder zu ihnen zurückzukehren. Dieses Hin- und Herswitchen erfordert eine erhöhte Anstrengung vom Gehirn, denn letztendlich sind wir nicht multitaskingfähig. Je häufiger wir zwischen Smartphone und eigentlicher Aufgabe hin und her wechseln, desto mehr leidet darunter unsere Aufmerksamkeit und wir werden anfälliger für Fehler. Und auch nach diesen Unterbrechungen können wir süchtig werden.

Entwarnung gibt es aber auch: Wer seinen Smartphone-Gebrauch herunterfährt und sich nicht mehr zum Sklaven des Geräts macht, bei dem normalisieren sich die Hirnaktivitäten in der Regel wieder. (tl)