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Smartphone entsperren per Iris-Scan – bald der Standard?

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12.08.2016

Passwort, Fingerabdruck, Wischbewegungen – wenn es nach Samsung geht, soll das bald alles von gestern sein. Der Smartphone-Hersteller bringt nun das Galaxy Note 7 auf den Markt. Entsperren kann man es per Iris-Scan. Zwar nichts Neues, dennoch ist Samsung damit in einer Vorreiterrolle.

Microsoft, Apple und andere Hersteller verfügen ebenfalls über die Scantechniken. Eingesetzt werden sie derzeit allerdings ansonsten nur im Microsoft Lumia 950 (XL). Samsung will die Technologie auch bei Mittelklassegeräten einführen.

So funktioniert der Iris-Scan

Der Iris-Scan soll sicherer sein als der Fingerabdruck, da er schwieriger zu fälschen ist und sich die Iris ab dem 18. Lebensmonat nicht mehr verändert. Darüber hinaus ist die Iris viel weniger von äußeren Einflüssen betroffen.

Um die Iris seines Benutzers „kennenzulernen“, macht das Smartphone ein Foto von beiden Augen. Das Infrarot-Licht erfasst die Struktur der Iris und funktioniert auch im Dunkeln. Während des Fotografierens muss man das Smartphone in einem Abstand von 25 bis 35 Zentimetern entfernt halten. Befindet sich das Auge zu nah am Infrarot-Licht, schaltet sich dieses automatisch ab. Erfasst werden Muster und Textur der Iris, die anschließend im Smartphone verschlüsselt abgelegt werden. Beim nächsten Entsperren gleicht das Smartphone diese Informationen ab, was auch bei Brillen- und Kontaktlinsenträgern funktionieren soll.

Damit das Gerät bei Diebstahl oder Verlust unbrauchbar wird, können jeweils nur die Irisinformationen einer einzigen Person hinterlegt werden.

Wie praktikabel ist das?

Es stellt sich die Frage, ob der Scan wirklich verlässlich ist. Zunächst braucht er länger als der Fingerabdruckscan, um zu reagieren. Zwar handelt es sich nur um Sekundenbruchteile, dennoch eine spürbar längere Zeit. Außerdem hat der Scan bei Gegenlicht seine Probleme.

Darüber hinaus ist ein Iris-Scan zwar sicherer als ein Fingerabdruck, kann aber dennoch manipuliert werden. So kann der Scanner beispielsweise nicht zwischen einer richtigen Person und einer hochauflösenden Fotografie der Iris unterscheiden. Er eignet sich daher, wie der Fingerabdruck, bisher nur als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme und sollte besser in Kombination mit einem Passwort angewendet werden. (tl)