01.04.2022
Im Ukraine-Krieg werden Drohnen zu einem immer größeren Thema. Das kleine Land setzt sie schon seit Beginn des russischen Überfalls ein und war damit im Vorteil, nun zieht Russland nach. Die ukrainischen Drohnen kommen vor allem aus der Türkei und den USA.
Die eingesetzten Drohnen haben verschiedene Größen und Fähigkeiten – unter anderem können sie einige Zeit vor dem eigentlichen Angriff in der Luft stehen.
Lieferungen aus der Türkei und den USA
Bereits vor Kriegsausbruch war die Ukraine von der Türkei mit 20 Langstreckendrohnen des Herstellers Bayraktar versorgt worden, mit Kriegsausbruch hat die Türkei dann aufgestockt. Darüber hinaus sind die Drohnen in der Lage, Videoaufnahmen vom Gelände und dem Geschehen zu machen, wodurch auch die Weltöffentlichkeit mit weiteren Informationen versorgt wird – so bereits geschehen im Angriffskrieg Aserbaidschans gegen armenische Truppen vor zwei Jahren. Aber auch private, in Elektronikläden gekaufte Drohnen spielen bei den Bildaufnahmen eine Rolle.
Ein weiterer Drohnenlieferant sind die USA mit den kleinen Switchblade-Modellen, die die Größe eines Baguettes haben und in Rucksäcke passen. Etwa 100 Stück wurden offenbar bisher in die Ukraine geliefert. Bei der Switchblade handelt es sich um eine Einweg-Drohne, die vor allem für den Aufprall konzipiert ist. Sie kann eine Geschwindigkeit von bis zu 100 Kilometer pro Stunde erreichen. Während des Sturzflugs kann sie außerdem das Ziel bombardieren.
Russland setzt eigene Drohnen ein
Aber auch Russland verfügt über Kampfdrohnen, die es selbst herstellt. Sie wurden im Krieg aber vergleichsweise spät eingesetzt. Das russische Militär setzt dabei ebenfalls auf sogenannte Loitering Munition (herumlungernde Munition), die bis zu einer halben Stunde in der Luft bleibt, um dann auf Befehl hin das Ziel anzugreifen. Vor allem dann, wenn die genaue Position des Ziels unbekannt ist, kommt diese Drohnenart zum Einsatz. Allerdings wurden mehrere Abstürze dieser Drohnen in der Ukraine bekannt, die unter anderem durch ukrainische Abwehrwaffen verursacht sein könnten. (tl)
