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Robotik in der Pflege – neue Chancen für Pflegende und Patienten

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24.01.2019

Die Digitalisierung kommt nach und nach auch im Pflegebereich an. Nicht nur die neuen technischen Möglichkeiten machen ein Umdenken in der Art der Pflege nötig, sondern auch die sich wandelnden Ansprüche an die Arbeit. Digitale Unterstützung kann demnach in unterschiedlichen Pflegebereichen eingesetzt werden.

Unter anderem der demografische Wandel macht neue Pflegemethoden erforderlich.

Vorteile digitaler Anwendungen in der Pflege

Von der Digitalisierung in der Pflege profitieren sowohl Pfleger als auch Patienten. Patientendaten und -informationen können gebündelt gespeichert und weitergegeben werden, was die Kommunikation auch interdisziplinär verbessert. Auch können Patienten dank digitaler Maßnahmen länger autonom in den eigenen vier Wänden leben.

Eine Reihe technischer Geräte wird bereits in Krankenhäusern genutzt – darunter vor allem Desktop-PCs, Digitalkameras sowie Monitoring-Systeme. Allerdings geschieht dies noch sehr punktuell, von einer Vernetzung kann keine Rede sein, sodass selbst beim derzeitigen Stand das digitale Potenzial nicht ausgeschöpft ist.

Digitale Patientenakte und technische Assistenzsysteme

Eines der wichtigsten Anwendungsfelder für die Digitalisierung ist die elektronische Dokumentation beziehungsweise die elektronische Patientenakte. Informationen können leichter weitergegeben werden, wodurch sich ein umfassenderes Gesamtbild des Patienten ergibt. Zudem werden Fehler in der Erfassung deutlich verringert, da nichts verloren geht und sich alles an einem Ort befindet.

Ein weiteres Gebiet sind die technischen Assistenzsysteme. Sie können die Patienten auf vielfältige Weise in ihrem Alltag unterstützen, beispielsweise durch die Erinnerung an die Medikamenteneinnahme. Darüber hinaus stellen sie Abweichungen von normalen Abläufen fest und geben Empfehlungen, wenn Unterstützung notwendig wird. Derzeit sind diese Systeme aber noch sehr ausbaufähig.

Telecare und Robotik

Telecare meint die Pflege von Patienten über räumliche Distanzen hinweg. Zu den Diagnosemöglichkeiten gehören beispielsweise Kameras, die Wunden filmen. Telefonisch kann gleichzeitig das weitere Vorgehen besprochen werden. Dennoch sollte diese Möglichkeit niemals den persönlichen Kontakt ersetzen. Derzeit ist Telecare in Deutschland allerdings nicht sonderlich ausgebaut.

Der vierte Punkt ist die Robotik, die Patienten auf unterschiedliche Weise unterstützen kann. Beispielsweise beim Aufstehen oder zur Bewegungshilfe als Exo-Skelett. Doch auch im Bereich Interaktion können Roboter eingesetzt werden, unter anderem um positiv auf die Gefühlslage der Patienten einzuwirken oder sie zu Tätigkeiten zu animieren.

 

Insgesamt gibt es in dieser Hinsicht noch einen hohen Ausbaubedarf vor allem in Deutschland. Darüber hinaus muss die Digitalisierung in der Pflege immer als Zusatz verstanden werden und darf die Beziehung von Mensch zu Mensch nicht ersetzen. (tl)