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Roboterschildkröte Shelly – Kinder lernen den Umgang mit Maschinen

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31.07.2018

Dass Kinder an Tieren und Gegenständen ihre Grenzen austesten, ist nichts Neues. In modernen Zeiten machen sie auch vor Robotern nicht Halt, wie man mittlerweile in Japan feststellte. Eine Roboterschildkröte soll dem mobbenden Nachwuchs nun Respekt vor Robotern beibringen.

Schildkröte Shelly soll auf die sanfte Tour vermitteln, wann genug ist.

Das richtige Maß

Frühere Tests zur Interaktion zwischen Kindern und Robotern in Japan haben ergeben, dass diese sie schlagen und treten und sie dabei beschädigen. Die Forscher haben dann zunächst die Roboter so programmiert, dass sie Schutz bei einem Erwachsenen suchen, der dann die Kinder ermahnen sollte, mit dem Roboter besser umzugehen. Allerdings hat die Flucht nur dazu geführt, dass die Roboter noch mehr malträtiert wurden.

Die nächste Lösung war, das Spiel beziehungsweise die Interaktion für einige Sekunden zu unterbrechen. Hierzu musste allerdings die richtige Zeitspanne gefunden werden – 7 Sekunden waren zu kurz und die Kinder ließen sich davon nicht beeindrucken. Eine halbe Minute war hingegen zu lang und sie verloren das Interesse.

Pädagogisch wertvolle Reaktionen

Schildkröte Shelly ist nun erstmals so programmiert, dass das Ganze auch einen Effekt hat. Der Roboter der südkoreanischen Firma Naver ist mit Sensoren ausgestattet. Schlagen die Kinder die Schildkröte oder behandeln sie das elektronische Tier sonst wie schlecht, leuchtet der Panzer rot auf, die Schildkröte zieht für 14 Sekunden den Kopf ein und bewegt sich nicht mehr. Diese Zeitspanne hat sich als ideal erwiesen, um den Kindern zu signalisieren, dass sie zu weit gegangen sind. Sind sie hingegen lieb zu der Schildkröte und streicheln sie sie, leuchtet der Panzer bunt auf. Allerdings ist fraglich, ob sich dieses Verhalten auch auf menschenähnliche Roboter übertragen lässt. (tl)