21.08.2020
Roboter sollen nicht nur in der Industrie eingesetzt werden – auch im häuslichen und pflegerischen Bereich können sie laut Forschern nützlich sein. Bei der Gestaltung häuslicher Roboter kommen verschiedene Inspirationsquellen zum Einsatz wie beispielsweise Haustiere, aber auch die Geisteswissenschaften.
Forscher verfolgen sowohl beim Design als auch bei der Interaktion einen ganzheitlichen Ansatz.
Robben fürs Heim
Die Kognitionsforscherin Selma Sabavonic geht davon aus, dass Roboter wie Haustiere aussehen können, aber nicht müssen. Insbesondere in der Pflege bei dementen Menschen hat sich sogar gezeigt, dass eine für Haustiere untypische Form besser geeignet ist, weil sie nicht als plumper Nachbau empfunden wird.
Besser bewährt haben sich die Paro-Roboter in Form einer Robbe, die weniger Vergleichsmöglichkeiten bieten und deswegen von den Heimbewohnern besser angenommen wurden. Auf diese Weise wurde unter anderem sowohl die Kreativität der alten Menschen angeregt, weil sie den Robben Heime bastelten als auch die Interaktion zwischen den Bewohnern gefördert.
Zusammen leben lernen dank Geisteswissenschaften
Doch nicht nur in diesem Bereich dienen Tiere als Vorbilder. Bei der Beziehung zwischen Roboter und Mensch spielt auch die Koevolution eine Rolle, wie sie zwischen Haustieren und Menschen über Jahrtausende hinweg stattgefunden hat. Hiervon soll man auch in der Interaktion zwischen Mensch und Maschine lernen können. In diesem Zusammenhang kommen die Geisteswissenschaften ins Spiel.
Zunächst waren es die Sozialwissenschaften, die den sozialen Aspekt der Roboter entwickeln helfen sollten. Das sei aber nicht genug, der Austausch soll auch kulturell nachhaltig sein – eine „Philosophie der sozialen Robotik“ wird angestrebt. Es geht um die Frage, wie die Kooperation zwischen Mensch und Maschine praktisch aussehen soll. Denn schließlich kommen die Roboter beziehungsweise Maschinen eigentlich aus einem ganz anderen Bereich: dem des Militärs. (tl)
