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Radar vorn – Tesla überarbeitet Autopiloten

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15.09.2016

Weg von der Kamera, hin zum Radar. Außerdem soll der Fahrer zu mehr Aufmerksamkeit gezwungen werden. Mit diesen Maßnahmen reagiert Tesla auf den tödlichen Unfall im Mai.

Grund für den Unfall vor vier Monaten in Florida war ein Fehler des Autopilots. Der Fahrer hatte einen Sattelschlepper gerammt, der wahrscheinlich aufgrund seiner hellen Farbe vor dem hellen Himmel vom System nicht erkannt worden war.

Kamera rückt in den Hintergrund

Radar-Daten hätten laut Elon Musk den Unfall möglicherweise verhindern können. Das Radar hatte den LKW richtig erkannt, letztendlich war aber die Entscheidung der Kamera ausschlaggebend – und die war falsch.

Ursprünglich hatte das Radar beim Autopiloten keine zentrale Rolle eingenommen, sondern war nur als Zusatzfunktion gedacht gewesen. Stattdessen hatte die Kamera einen erheblichen Teil der Aufgaben übernommen. Dies soll sich nun ändern, die neue Version des Autopiloten mit deutlichen Veränderungen auf den Markt kommen. Das Radar soll nun als Hauptsensor fungieren, ohne dass erfasste Bilder wie zuvor von der Kamera bestätigt werden müssen.

Radar soll intelligenter werden

Neben weiteren Vorteilen, wie beispielsweise der Fähigkeit, auch bei Nebel und Schnee zu funktionieren, bringt das Radar in seiner Sicherheit aber auch einige Herausforderungen mit sich. Dem System muss zuverlässiger beigebracht werden, wann wirklich gebremst werden muss und wann nicht. Beispielsweise können metallene Objekte wie Getränkedosen auf der Fahrbahn dem Radar mehrfach vergrößert vorkommen, sodass eine unnötige Vollbremsung die Folge wäre. Tesla kündigte in seinem Blog diesbezüglich ebenfalls Optimierungen durch das Software-Update an.

Fahrer muss mitdenken

Nicht nur das Radar, auch der Fahrer sollte seine Intelligenz walten lassen und sich nicht zu sehr auf die Technik verlassen. Daher soll er wieder zu mehr Eigenverantwortung gedrängt werden. Die Hände müssen auch bei angeschaltetem Autopiloten am Lenkrad bleiben. Wer dem nicht folgt, wird vom System dazu aufgefordert. Geschieht das zu oft, schaltet sich der Autopilot aus und kann erst wieder aktiviert werden, nachdem das Auto geparkt wurde. Auf diese Weise wird die Sicherheit zusätzlich erhöht. Denn: „Perfekte Sicherheit ist ein unmögliches Ziel“, so Elon Musk. (tl)