07.04.2016
Die Deutsche Post will den Elektroauto-Markt in Deutschland ankurbeln und geht dazu selbst unter die Autobauer. Ein Aachener Startup ist hiermit betraut worden, das im Jahr 2014 von der Post übernommen worden ist. Das elektrische Zustellauto soll die bisherigen Transporter ersetzen.
Einer der Gründe für die Flottenumstellung ist das Klimaschutzziel der Post: Bis zum Jahr 2020 soll die CO2-Effizienz gegenüber dem Jahr 2007 um 30 Prozent gesteigert werden.
Zusteller durften mitentwickeln
Die dreijährige Testphase ist beendet und der Streetscooter soll ab diesem Jahr in Serie produziert werden. Für 2016 sind bereits 2000 Fahrzeuge geplant. Insgesamt sollen es bis zu 30.000 werden. Einen weiteren Vorteil neben der Umweltverträglichkeit sieht die Post darin, dass der Streetscooter umfassend auf die Bedürfnisse der Zusteller abgestimmt werden kann. Diese wurden in die Entwicklung des Scooters eng einbezogen. Unter anderem gehören zu den Neuerungen ein größerer Laderaum sowie technische Anpassungen.
Mit einer Reichweite von 80 km und einer Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h sollen in Zukunft Briefe und Pakete zugestellt werden. Dabei scheut sich die Post auch nicht, sich mit dem US-amerikanischen Elektroautohersteller Tesla zu vergleichen. Dieser verzeichnet derzeit einen Vorbestellungsrun auf seinen mit 31.000 Euro erschwinglichen Volks-Tesla.
Streetscooter als Businessmodell
Tatsächlich plant die Post, den Streetscooter mittelfristig auch für andere Unternehmen herzustellen. Laut Paketvorstand Jürgen Gerdes gibt es durchaus bereits Anfragen. Momentan brauche die Post die Herstellungskapazitäten allerdings noch selbst. Danach schließt sie nicht aus, „preisaggressive Werkzeuge für Geschäftskunden zu bauen“, die ein günstiges Gegenstück zum Tesla darstellen sollen.
Dabei bekommt die Post sogar Unterstützung vom Bundesumweltministerium: Dies fördert die Elektroflotte mit 9 Millionen Euro innerhalb des Programms „Erneuerbar mobil“. Vielleicht wird das also noch was mit der Tesla-Konkurrenz … (tl)
