Autonomes Fahren – Chancen und Risiken

Zum letzten Digitalk des Jahres hatten sich rund 200 Gäste im NRW-Forum eingefunden, um das Podiumsgespräch zum Thema „Autonomes Fahren – Chancen und Risiken“ zu verfolgen. Moderiert wurde der Abend von Stephan Schneider.

Hartmut Kremling, Vorstandsvorsitzender Vodafone Enterprise Plenum, hielt einen Impulsvortrag zu „Connected Driving“ und ging dabei nicht nur auf die Möglichkeiten von 5G beim automatischen Fahren, sondern auch auf jene für elektronische Flugzeuge ein. Weitere Bereiche, in denen dank 5G Fortschritte erzielt werden können, sind unter anderem Health Care, Robotik und Real-Time-Gaming. Kremling hob hervor, dass diesbezüglich derzeit ein Umdenken auch in der deutschen Automobilindustrie erfolge, um der Konkurrenz aus Silicon Valley standhalten zu können.

Patric Stieler, Leiter der Verkehrstechnik der Landeshauptstadt Düsseldorf, sprach über die Vorzüge des automatisierten Fahrens. Insbesondere hob er die Verringerung der Unfälle, die effizientere Verkehrsführung und damit verbundene Kostensenkung sowie Umweltaspekte hervor. Speziell für Düsseldorf bedeute autonomes Fahren, die Stadt als Wirtschaftsstandort zu stärken. Er wies darauf hin, dass automatisierte Verfahren in geschlossenen Bereichen wie Flughafen und Logistikarealen bereits eingesetzt werden.

Stephan Joest von Ericsson führte aus, was die Vernetzung der Autos untereinander bedeutet. Beispielsweise können sie sich gegenseitig vor

Schlaglöchern und anderen Hindernissen warnen. Die Informationen können weiterhin an die Stadt verkauft werden, damit diese entsprechende Maßnahmen ergreift. Auch ist es möglich, ältere Autos nachzurüsten, damit auch diese autonom fahren können.

Ergänzend führte Hartmut Kremling aus, dass insbesondere aufgrund der Langlebigkeit der Autos die Hersteller an Nachrüstsätzen arbeiten. Allerdings mache der gemischte Verkehr, der einen Übergang vom bisherigen zum vollständig autonomen Fahren darstellen wird, die Situation komplex. Autonome und nicht autonome Autos werden gleichzeitig fahren, was von den Herstellern zu berücksichtigen ist.

Dr. Frank-Josef Heßeler von der RWTH Aachen stellte Europas Antwort auf GPS vor: Galileo. Hiermit will man sich von den USA unabhängig machen. Das System soll auch Fahrassistenzsysteme verbessern, indem andere Fahrzeuge durch Zusatzsensoren mitberücksichtigt werden. Derzeit befindet sich Galileo noch in der Entwicklungsphase – insbesondere Innenstadtbereiche sind noch zu komplex.

Das in den 1920er-Jahren erbaute NRW-Forum Düsseldorf wird als Veranstaltungs- und Ausstellungsort genutzt. Schwerpunktthemen sind unter anderem Fotografie, Werbung sowie Architektur. (tl)

Fotos zur Veranstaltung:

Fotos: Karina Vilenskaja (www.weddingshooter.de), © Digitale Stadt Düsseldorf