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Mit Robotern wider den Virus – Tunesiens Kampf gegen Corona

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07.04.2020

Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Mittel: Tunesien geht modern gegen den neuen Corona-Virus vor. Mit einem Polizeiroboter, der den Menschen sagt, was sie zu tun und zu lassen haben, wird das Problem des Abstandsverbots umgangen.

Der Polizei-Roboter wird aus sicherer Entfernung von Polizisten gesteuert und kommuniziert via Mikrofon und Lautsprecher mit den Bürgern.

Elektronischer Helfer sorgt für Ordnung

Der kastenförmige Roboter fährt durch die Straßen Tunesiens und kommt dabei in jeden Winkel. Außerdem verfügt er noch über einen Arm, an dem eine Kamera befestigt ist, um sich von Passanten die Ausweise zeigen zu lassen. Er fragt sie, was sie draußen zu suchen haben – wer keine gute Erklärung hat, muss mit Strafen rechnen. Darüber hinaus sagt der Roboter den Leuten, wo sie sich noch aufhalten dürfen und wo nicht, und dass sie nach ihren Erledigungen schnellstmöglich nach Hause gehen sollen.

Der Roboter ist außerdem mit einer Wärmebildkamera sowie einem LIDAR-Sensor zur Abstandsmessung ausgestattet. Keine Informationen gibt es darüber, wie teuer ein solcher elektronischer Freund und Helfer ist und wie viele davon in Tunesien unterwegs sind.

Wirksame Maßnahmen

In Tunesien gibt es eine Ausgangssperre zwischen 18 Uhr und 6 Uhr und es ist nur gestattet das Haus zu verlassen, um zum Supermarkt und zur Apotheke zu gehen. 10.000 Führerscheine wurden bereits von Menschen beschlagnahmt, die sich nicht daran gehalten haben. Die Beschlagnahmung der Autos soll folgen.

Feste steht, dass der Roboter sicherlich hilfreicher ist als der anfängliche Glauben der Tunesier, der Virus könne mit Knoblauch bekämpft werden wie ein Vampir. Das führte nicht nur zu einer Knoblauchknappheit im Land, sondern verfünffachte auch den Preis des Gemüses. Mittlerweile sind allerdings haltbare Grundnahrungsmittel wie überall anders die begehrtesten Artikel. (tl)