DSD-Blog

Mit Nano-Power gegen Krebszellen

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16.02.2018

US-Forscher haben Nano-Roboter entwickelt, die Krebszellen den Kampf ansagen. Bei Experimenten mit Mäusen funktioniert die Mission schon ziemlich gut. Die Roboter basieren auf DNA und sind mit allem Nötigen ausgestattet.

Mit 90 mal 60 Nanometern sind die Streifen 1000 Mal kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares.

Dem Krebs das Blut abschnüren

Die DNA-Streifen werden in der Origami-Technik zu komplexen räumlichen Strukturen gefaltet, die das Blutgerinnungsmittel Thrombin in sich verkapseln (siehe Foto). Darüber hinaus verfügt der „Roboter“ über einen Adapter, der die jeweiligen Krebszellen erkennt, indem er krebsspezifische Eiweiße aufspürt. So wird verhindert, dass gesunde Zellen angegriffen werden.

Trifft der Nano-Roboter nun auf eine Krebszelle, heftet er sich an diese und entrollt sich, um das Thrombin freizugeben. Dieses sorgt dafür, dass der Krebszelle das Blut abgeschnürt wird. Auf diese Weise wird sie nicht mehr am Leben und am Wachsen gehalten und verkümmert. Möglich ist die Behandlung mit allen Krebsarten.

Langer Weg zum Menschen

Bisher wurde das Verfahren nur an Mäusen und Mini-Schweinen getestet. Hier ließ sich beobachten, dass die Tumorzellen schon wenige Stunden nach der Injektion zu schrumpfen begannen und die Tiere darüber hinaus keinerlei Beschwerden aufwiesen.

Um das Verfahren an Menschen anzuwenden, bedarf es allerdings einiger weiterer aufwendiger Vorbereitungen. In Zukunft könnte Krebs auf diese Weise allerdings gezielt und schonend bekämpft werden ohne die radikalen Nebenwirkungen einer Chemotherapie. (tl)