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Menschlich: Fakeprofile zur politischen Desinformation auf Facebook

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03.05.2017

Dass Bots zur Verbreitung von Falschnachrichten und zur Stimmungsmache eingesetzt werden, ist spätestens seit dem US-Wahlkampf nichts Neues mehr. Komplett will man den Computerprofilen das Ganze aber nicht überlassen. Laut einem Analysepapier von Facebook wird auf dem Netzwerk auch von echten Menschen politische Propaganda betrieben.

Facebook veröffentlichte erstmals ein Statement zu den politischen Machenschaften von Fakeprofilen, die von Menschen gesteuert werden.

Vergrößerte Reichweite von Falschinformationen

Durch die gefälschten Profile sollen Meinungen und Falschinformationen in den Vordergrund gerückt werden, die ohne zusätzliches Agieren bestimmter Interessensgruppen nicht annähernd eine solche Reichweite besäßen. Zu den Propaganda-Akteuren gehören Regierungen und Organisationen. Wer allerdings genau hinter den Accounts steckt, ist derzeit nicht festzustellen.

Information Operations nennt Facebook die gesteuerte Verbreitung gefälschter Nachrichten, wogegen das Netzwerk nun verstärkt vorgehen will. Die Operationen bestehen überwiegend darin, dass Daten beispielsweise durch E-Mail-Hacking oder Account-Hacking gesammelt werden und Content erstellt sowie verbreitet wird.

Facebook versus Propaganda

Facebook will zum einen gezielt dagegen vorgehen und zum anderen die Sicherheit der Nutzer verbessern, indem entsprechende Tools entwickelt werden. Außerdem will das Unternehmen gerade bei Wahlen eine engere Kooperation mit Regierungen eingehen und die Bürger aufklären.

Die gefälschten Accounts ausfindig zu machen, wird allerdings dadurch erschwert, dass sie von Menschen betrieben werden. Im Gegensatz zu Bot-Accounts können sie nicht ohne weiteres durch einen Algorithmus erkannt werden. Facebook will als Reaktion darauf entsprechende Systeme verbessern und verstärkt auf maschinelles Lernen setzen. (tl)