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Leseverstehen: Künstliche Intelligenzen schlagen erstmals den Menschen

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19.01.2018

Ein weiterer Schritt zur Abschaffung menschlicher Arbeitskraft ist geglückt: Erstmals sind Maschinen nun besser im Leseverstehen als der Mensch. Gleich zwei Künstliche Intelligenzen haben nun beim Stanford-Lesetest neue Rekorde gesetzt.

Die Künstlichen Intelligenzen von Alibaba und Microsoft konnten mit nur einem Tag Unterschied voneinander ihre Überlegenheit unter Beweis stellen.

Fragen über 500 Wikipedia-Artikel

Der Test gestaltet sich so, wie man das aus Schulzeiten noch kennt: Text lesen, inhaltliche Fragen beantworten. Der menschliche Score liegt beim Stanford-Lesetest bei 82,3 Punkten, die KI von Alibaba schaffte 82,44 Punkte und Microsoft ist mit 82,65 Punkten sogar noch schlauer. Es sind zwar keine himmelweiten Unterschiede, aber Unterschiede sind es dennoch.

Dabei hat man es den Maschinen bezüglich der Datenmenge nicht einfach gemacht. 500 Wikipedia-Artikel mussten sie durchpflügen, um für die anschließende Fragerunde gewappnet zu sein. Dabei ging es unter anderem darum, Fragen wie die nach der Entstehung von Regen möglichst präzise zu beantworten. Für das Experiment wurde das Stanford Question Answering Dataset verwendet, das 100.000 Fragen beinhaltet, die auf den Wikipedia-Artikeln beruhen. Damit ist sie der größte Datensatz zum Leseverständnis und der Stanford-Test einer der weltweit anerkanntesten.

Neue Einsatzgebiete für Maschinen

Feinere Sprachnuancen kann allerdings nach wie vor immer noch der Mensch am besten erkennen und verstehen. Noch. Jedoch lässt sich KI, die auf einem solchen Leseverständnis basiert, auf entsprechenden Gebieten einsetzen, wodurch menschliche Arbeitskraft gestrichen werden kann: Beispielsweise bei Museumsführungen, Kundenberatung oder der Beantwortung medizinischer Fragen.

Einer der größten Vorteile ist wohl, dass menschliches Wissen und Texte so auf eine nie dagewesene Art und Weise zugänglich gemacht und zusammengefasst werden können. (tl)