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KI-Stopp – Musk und Co. fordern Entwicklungspause

30.03.2023

Die Entwicklung von KI geht mittlerweile selbst denjenigen zu schnell, die für sie verantwortlich sind. Wenn sogar exzentrische Visionäre wie Elon Musk warnen, sollte das zu denken geben. Er und andere Experten, zum Beispiel Apple-Gründer Steve Wozniak, fordern nun einen sechsmonatigen Entwicklungsstopp von KI. So wollen sie den Themen Sicherheit und Ethik noch rechtzeitig Herr werden.

In einem offenen Brief, der bereits von über 1000 namhaften Fachleuten unterschrieben wurde, wird die Zwangspause gefordert.

Zeitgewinn für die Einhegung von KI

Der vorübergehende Stopp soll vor allem mächtige KI betreffen, die GPT-4 noch übersteigt. Spätestens seit dem ChatGPT-Hype im November liefern sich die Unternehmen einen Wettkampf um die Entwicklung Künstlicher Intelligenzen. Daher droht das Ganze außer Kontrolle zu geraten, so die Befürchtung von Musk, Wozniak und anderen. KI berge erhebliche Risiken und Gefahren für die Menschheit, die rechtzeitig evaluiert werden müssten.

Der häufig bemühte und überstrapazierte Sci-Fi-Vergleich greift hier einmal mehr. Die Unterzeichner des offenen Briefes fragen, ob wirklich alle Jobs, auch die erfüllenden, automatisiert werden sollen; ob Kanäle mit Desinformation geflutet werden sollen; ob man die Zivilisation einem Kontrollverlust aussetzen soll. Rhetorische Fragen ohnehin – früher oder später sollten sie aber gestellt werden, und im Brief heißt es, der Zeitpunkt sei jetzt.

Unterzeichner für Eingriff der Regierungen

Der Brief fordert Entwickler direkt auf, ihre Projekte mindestens für ein halbes Jahr auf Eis zu legen. Er fordert aber auch, dass Regierungen eingreifen, sollte dies nicht geschehen. Schließlich solle mächtige KI erst dann in die Gesellschaft eingeführt werden, wenn genaue Regularien festgelegt sind und das Wohl der Allgemeinheit garantiert werden kann.

Auffällig ist, dass vor allem westliche Tech-Prominenz wie US-Wissenschaftler und deutsche Lehrstuhlinhaber den Brief unterschrieben haben. China, dass der KI-Entwicklung große Freiheiten einräumt, dürfte ein westlicher Stopp hingegen in die Karten spielen. (tl)