Kö, Kunst, Kultur, Kreativität?

Zum Jahresauftakt luden der Marketing-Club Düsseldorf und die Digitale Stadt Düsseldorf zur Podiumsdiskussion im K20. Das Thema der Kooperationsveranstaltung lautete „Kö, Kunst, Kultur, Kreativität – Düsseldorf auf der Suche nach dem Marken-Kern.“ Unter der Leitung von Ernst Primosch, CEO der Hill+Knowlton Strategies diskutierten die Protagonisten der Düsseldorfer Wirtschafts-, Kultur- und Medienlandschaft vor rund 350 Gästen darüber, was die Stadt Düsseldorf im Kern ausmacht.

Für Alain Bieber, Direktor des NRW-Forums, sollte die Kombination aus alten und neuen Alleinstellungsmerkmalen der Stadt stärker im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Dazu gehören die Wiege der elektronischen Musik durch Bands wie Kraftwerk, aber auch die Kunstszene der 70er- und 80er-Jahre. Gleichzeitig regte er an, auf dieser Basis den Blick sowohl auf die Netzkultur zu richten als auch die verschiedenen Kultureinrichtungen Düsseldorfs bekannter zu machen.

Der Intendant der Tonhalle, Michael Becker, setzte auf die rheinische Fröhlichkeit gepaart mit der Internationalität, die in Düsseldorf herrscht. Diese wird beispielsweise durch den Flughafen sowie ansässige Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen repräsentiert.

Auf das hohe kulturelle Niveau Düsseldorfs wies der Direktor der Kunstsammlung NRW Dr. Hagen Lippe-Weißenfeld hin. Hierdurch erhielte die Stadt einen Emotionalisierungsfaktor, der unbedingt genutzt werden sollte. Er betonte auch, dass vollständige Wertschöpfungsketten von Künstlern über Galerien bis hin zu Distributoren in Düsseldorf abgewickelt werden – ein weiterer Erfolgsfaktor der Stadt.

Frank J. Schnitzler von Schnitzler Consulting wies auf die Vielfältigkeit der Stadt hin, die sich kaum in einem Claim unterbringen lasse. Für ihn ist Düsseldorf immer noch eine Einkaufsstadt, allerdings müsse dieses Image mehr gepflegt werden.

Die Produktqualität von Düsseldorfer Startups bis hin zu den alteingesessenen Unternehmen sollte laut Frank Dopheide, Geschäftsführer der Handelsblatt GmbH, mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Er betonte, dass es hier

noch Nachholbedarf gebe und setzte auch auf den Dorf-Effekt Düsseldorfs: „Die Stadt hat auf kleinem Raum viel zu bieten.“

Der Vorstandsvorsitzende der Digitalen Stadt Düsseldorf Stephan Schneider unterstrich die Wichtigkeit Düsseldorfs als ITK-Standort mit dem größten Branchennetzwerk der Republik und vielen ansässigen Unternehmen. Die Showcase-Möglichkeiten der Stadt sind für ihn ebenfalls die Verbindung von Lokalität und Internationalität.

Auch für den Handelsblatt-Reporter Georg Weishaupt ist die große Showroom-Dichte ein Argument für die Stadt. Denn gerade von Modemachern wie Gerry Weber wird sie ausgiebig genutzt. Weishaupt wies darauf hin, dass vor allem von ausländischen Gästen diese Dichte an unterschiedlichsten Firmen geschätzt wird und sie von der Stadt klarer als Wettbewerbsvorteil ausgespielt werden sollte.

Gerhard G. Feldmeyer, Geschäftsführender Gesellschafter des Architekturbüros HPP, rief zu mehr Mut bei der Stadtplanung auf. So sei die Kompaktheit Düsseldorfs ein Vorteil, die dafür sorgt, dass Besucher den Überblick behalten. Darüber hinaus wies Feldmeyer auf die vielen Möglichkeiten von Architekturprojekten in der Stadt hin, die gewinnbringend für ihr Image wären.

Den Business-Aspekt Düsseldorfs hob der Geschäftsführer der IHK zu Düsseldorf, Klaus Zimmermann, hervor. Er rief dazu auf, die kurzen Wege der Stadt zu betonen und machte auch auf die Lage Düsseldorfs in der Mitte von Europa und die damit verbundene Businessförderung aufmerksam.

Das K20 am Grabbeplatz ist Teil der Kunstsammlung NRW, die in drei Gebäuden untergebracht ist und Werke des 20. und 21. Jahrhunderts umfasst. Zur Dauerausstellung gehören unter anderem Arbeiten von Matisse, Warhol, Picasso und Klee. Aber auch Installationen von Beuys und Gipsskulpturen von Max Ernst sind zu besichtigen. (tl)

Fotos zur Veranstaltung:

Fotos: Karina Vilenskaja (www.weddingshooter.de), © Digitale Stadt Düsseldorf