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IT-Welt: Fachkräftemangel als globales Thema

Beitrag von

22.07.2022

Der Fachkräftemangel in der IT wird mehr und mehr zum weltweiten Problem. Die Tech-Unternehmen werden zahlreicher, die Experten dafür sind allerdings Mangelware. Umgekehrt bedeutet das, dass die beruflichen Perspektiven für IT-Kräfte immer besser werden.

Unter anderem Deutschland ist für ausländische IT-Fachkräfte häufig nicht attraktiv.

Offene Stellen in Skandinavien und steigende Gehälter in Polen

In Skandinavien sind die Voraussetzungen für die Gründung von Tech-Startups gut – allerdings stagniert deren Wachstum, weil sich keine Mitarbeiter finden. Bis 2024 werden dort wahrscheinlich 70.000 Stellen im IT-Bereich nicht besetzt sein. Eine Lösung ist das Rekrutieren von Fachkräften aus dem Baltikum. Dort gibt es zwar verhältnismäßig viele Fachkräfte, insgesamt aber nur 6 Millionen Einwohner, wodurch sich das Problem auch nicht vollständig lösen lässt.

Ähnlich sieht es in Polen aus, weswegen dort mit immer steigenden IT-Gehältern zu rechnen ist. Das Niveau wird sich voraussichtlich dem von Westeuropa anpassen, sodass die polnischen Fachleute auch weniger Anreiz haben, im Ausland Stellen zu finden. Der Krieg in der Ukraine bewirkt zwar die Flucht von IT-Experten, doch auch diese werden den großen Bedarf in Europa nicht decken können. Gleichzeitig wandern in Russland viele IT-Kräfte aufgrund der Sanktionen des Westens aus.

Situation in Deutschland

In Deutschland hat sich der Bedarf an Fachkräften innerhalb der Naturwissenschaften seit letztem Jahr mehr als verdoppelt, auf 320.000. Auch der Anteil der Firmen, die sich dadurch gebremst sehen, hat sich seit letztem Jahr auf 44 Prozent verdoppelt. Darüber hinaus sorgt der Fachkräftemangel laut einer amerikanischen Studie dafür, dass die Unternehmen gefährdeter sind, weil Experten für die IT-Sicherheit fehlen. Dies betreffe 85 Prozent der Unternehmen.

Verschiedene Firmen versuchen daher in Deutschland, Personal aus dem Ausland anzuwerben, insbesondere aus Osteuropa und Indien. Dort ist das Interesse, hierzulande zu arbeiten, besonders groß. Häufig ist allerdings auch die Sprachbarriere ein Problem, denn viele Unternehmen erwarten Deutschkenntnisse bei den IT-Fachkräften. (tl)