DSD-Blog

Indiens aufsteigender Internethandel

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08.06.2015

Dass der E-Commerce-Sektor boomt, ist für die westliche Welt nichts Neues. Allein in Deutschland wächst der Umsatz des Online-Handels jährlich solide an. Seit kurzem investieren Retail-Riesen wie Amazon aber auch in das Asien-Pazifik-Gebiet – genauer gesagt in Indien, dem am schnellsten wachsenden E-Commerce-Markt der Region.

Das Leben der indischen Bevölkerung unterliegt derzeit vor allem in den Metropolen einem Wandel, der das Wachstum von E-Commerce begünstigt. Hierzu zählen vor allem steigende Einkommen, eine stetige Verbesserung der Internetverbindung sowie eine größere Auswahl an Produkten und Zahlungsmöglichkeiten. Diese Entwicklung wird besonders von westlichen und fernöstlichen Global Playern interessiert verfolgt.

Nationale Unternehmen kurbeln den Online-Handel an

Während in Deutschland vor allem der amerikanische Konzern Amazon den Online-Markt dominiert, wollen die Inder nach wie vor ihre heimischen Online-Händler schützen. So wird die Spitzenposition des E-Commerce vom indischen Unternehmen Flipkart besetzt, das allerdings in Angebot und Prinzip Amazon ähnelt.

Gefolgt wird Flipkart – mit großem Abstand – von zwei weiteren indischen Unternehmen, nämlich Snapdeal und Paytm, die ebenfalls Waren aller Art anbieten. Das Hauptaugenmerk liegt bei allen dreien vorrangig auf der jüngeren Käuferschicht und auf Lifestyle-Produkten.

Wachsender Druck durch ausländische Konzerne

Neben den USA versucht vor allem auch Japan, in den wachsenden Online-Handel zu investieren. Namentlich beispielsweise die Softbank, die bereits im letzten Jahr in Snapdeal investiert hat.

Darüber hinaus erhält Japan neuerdings Rückendeckung von Australien und Neuseeland, welche ebenfalls ausländische Investitionen in Indien begrüßen würden. Leicht macht es ihnen der Pazifikstaat jedoch nicht. Zumindest will Indien ihnen keine Sonderbehandlung zum Nachteil der heimischen Händler einräumen.

Zwischen den Welten

Allerdings gibt es hier wie so oft zwei Seiten der Medaille: Indiens Online-Händler sind alle neu auf ihrem Gebiet und profitieren daher in doppelter Hinsicht von den ausländischen Investoren: einerseits bekommen sie finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, andererseits liefern Amazon und Co. auch ihre Expertise und Erfahrung.

Es bleibt demnach spannend zu beobachten, wie sich das Verhältnis von heimischem Handel und ausländischen Investoren in Zukunft entwickeln wird. In einer Sache sind sich Prognostiker aber einig: Indiens Online-Handel wird weiter rasant ansteigen und damit immer attraktiver für internationale Großkonzerne werden. (tl)