13.10.2016
Nachdem Amazon den Kunden schon den Bestellvorgang so weit abnehmen will wie nur irgend möglich, arbeitet der Online-Händler nun an einer weiteren Idee. Demnach soll der Kunde auch noch vom Einsammeln der Pakete befreit werden.
Ginge es nach Amazon, bekäme der Paketzusteller einmalig Zutritt zum Heim des Kunden – auch wenn dieser nicht da ist.
Der Fremde in meinem Haus
Smartlock heißt die Lösung, mit der Amazon in Zukunft die Paketabholung überflüssig machen will. Ein elektronisches, ferngesteuertes Schloss soll dafür sorgen, dass der Zusteller das Paket direkt im Haus oder in der Garage abstellen kann. Dazu erhält er einen einmaligen Zutrittscode auf sein Smartphone, mit dem sich das Schloss öffnen lässt. Der Kunde erhält dann eine Bestätigung auf sein Handy, dass das Paket angekommen ist.
Wer würde sich bei dem Gedanken, dass zu Hause ein Fremder in der Diele steht, schon entspannt zurücklehnen? Immerhin muss man doch nicht mehr die nervige Fahrt in die Postfiliale oder zur Packstation antreten. Oder gar beim Nachbarn klingeln. Und das ist ja wohl die Hauptsache. Scheint zumindest Amazon zu finden, denn das Unternehmen arbeitet zur Umsetzung bereits zusammen mit den Herstellern August und Garageio.
Außerhäusige Alternativen
Obwohl es auch andere Lösungen gibt: Bei DHL können Hausbesitzer beispielsweise eine eigene Paketstation erwerben, die vor dem Haus aufgebaut wird und von allen Zustellern beliefert werden kann. Und selbst die Möglichkeit der In-Car-Lieferung wie sie DHL und Volvo anbieten, ist weniger beunruhigend. Hier wird das Paket im Kofferraum eines Fahrzeugs abgeliefert.
Es drängt sich einem langsam die Frage auf, für wie faul Amazon seine Kunden eigentlich hält. Wie hoch muss die Bequemlichkeit sein, um das Sicherheitsbedürfnis auszuhebeln? Denn auch, wenn der Paketbote selbst nicht zum Dieb wird, könnte er mit Einbrechern seine ganz eigenen Datenkooperationen eingehen und die Informationen zu Haus und Hof weiterverkaufen … (tl)
