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Grabstein 2.0 – QR-Code für erweiterte Infos

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26.11.2018

Die Digitalisierung macht auch vor dem Tod nicht halt, und so entwickelt sich in der Bestattungskultur ein neuer Trend: Name, Daten und vielleicht ein passendes Zitat sind in Zukunft nicht mehr alle Informationen, die über einen Verstorbenen zu finden sein werden. Der QR-Code auf dem Grabstein macht es möglich.

Setzt sich der QR-Code durch, sind den Informationen keine Grenzen mehr gesetzt.

QR-Code als Grabinschrift

Die kleinen filigranen Quadrate auf einen Grabstein zu setzen, das ist momentan noch eine Nischenerscheinung, kann sich aber in den nächsten Jahrzehnten flächendeckend durchsetzen. Davon sind auch Steinmetze überzeugt. Grundsätzlich sind die Codes vergleichbar mit einer Grabinschrift, sie werden präzise per Sandstrahl graviert und funktionieren technisch einwandfrei.

Die QR-Codes führen den Besucher, der sie mit seinem Smartphone scannt, auf eine Internetseite, die verschiedene Informationen über den Verstorbenen bereitstellt. Auch Trauer-Chats und Online-Kondolenzbücher können sich auf derartigen Seiten finden. Auf diese Weise finden Informationen ihren Raum, die auf dem Grabstein keinen Platz haben. Und es ist nur folgerichtig, dass diese in Zeiten von sozialen Netzwerken auch über den Tod hinaus einem jeden Interessierten zur Verfügung stehen.

Gestaltung und Platzierung

Die Idee stammt übrigens aus Japan. Hierzulande hat es natürlich Bemühungen gegeben, den QR-Code zu verbieten. Daraus wurde allerdings nichts, denn das Element wird wie jedes andere Detail zur Grabsteingestaltung angesehen und ist daher etwas, das sich nicht verbieten lässt.

Grabsteingestaltung ist hier jedoch das Stichwort. Denn nicht immer scheint ein so technisches Element wie der QR-Code angemessen für einen Grabstein. Er kann je nach Gestaltung des Steins und nach Geschmack störend wirken. Hier empfiehlt sich, den Code in ein anderes Element einzubetten, wie beispielsweise in ein Kreuz, und ihn nicht freistehend hinzuzufügen.

Hinzu kommt, dass sich der QR-Code kaum wieder entfernen lässt. Wünscht man irgendwann, keine Informationen mehr preiszugeben oder – und auch das ist möglich in einer schnelllebigen Welt – wird der Code sowie die dahinterliegende Technik irgendwann durch etwas anderes ersetzt, kann das zu einem Problem werden. Eine Lösung ist, den Code auf einem kleineren, danebenstehenden Stein zu platzieren, der ohne Probleme wieder weggenommen werden kann. (tl)