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Gemeinwohlorientierte KI: neue Standards aus Europa

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01.07.2021

KI soll nicht nur für Smart Homes, Autos und Spielereien eingesetzt werden, sondern auch für Umwelt und Nachhaltigkeit. So sieht es zumindest ein neuer Fünf-Punkte-Plan des Umweltministeriums vor, der mit 150 Millionen Euro finanziert werden soll.

Insgesamt lässt sich das Projekt als eine gemeinwohlorientierte KI zusammenfassen. Geplant ist es bis 2025.

Mögliche Anwendungen für Umwelt und Gesellschaft

Die KI soll flächendeckend dafür eingesetzt werden, Muster und Trends unter anderem in der Natur zu erkennen, um entsprechend reagieren und Lösungen finden zu können. Darüber hinaus plädiert das Bundesumweltministerium auch für Transparenz bezüglich der KI selbst: Ihre Prozessoren verbrauchen viel Energie, genauso wie die Datenverarbeitung. Daher soll auch mehr Forschung in die Energieeffizienz von KI gesteckt und ein Standard Made in Europa geschaffen werden.

Beispielsweise soll die KI eingesetzt werden für Wasseranalysen und -vorhersagen, um unter anderem den Nitratgehalt zu bestimmen oder um Windanlagen so zu koordinieren, dass Zusammenstöße mit Vögeln und Fledermäusen vermieden werden. Auch Gütertransporte könnte man so reduzieren, indem Verbrauchsprognosen genauer und Leerfahrten vermieden werden. Kleine und mittelständische Betriebe könnten durch Predictive Maintenance ebenfalls Ressourcen sparen.

Die fünf Punkte im Einzelnen

Konkret bezeichnet der Plan die folgenden fünf Punkte:

  1. Energiewende und Klimaschutz
  2. Ressourcenschonende Gestaltung
  3. Ressourceneffizienz im Mittelstand
  4. Gemeinwohlorientierung und Umwelt
  5. Öffentliches Umweltverständnis

Punkt Eins will dabei Innovationen zum Klimaschutz wie beispielsweise das Einspeisen erneuerbarer Energien ins herkömmliche Stromnetz ausbauen und auf ein neues Level bringen. Punkt Zwei reduziert die Nachteile physischer Bestandteile der KI wie beispielsweise den ökologischen Fußabdruck der Rechenzentren. Punkt Drei ist darauf ausgelegt, KMU die ressourcensparenden Potenziale näherzubringen, denen sich viele Unternehmer nicht bewusst sind. Dabei soll es auch um die konkrete Implementierung im Unternehmen gehen.

Punkt Vier gewährleistet, dass sich Entwickler mehr mit dem Potenzial auseinandersetzen, das KI für Umwelt und Natur bietet. Umgekehrt sollen Menschen, die sich für die Umwelt einsetzen, mit dem entsprechenden KI-Know-how ausgestattet werden. Punkt Fünf zielt darauf ab, den menschlichen Einfluss auf die Umwelt besser zu verstehen und als Grundlage für politisches Handeln zu nutzen. (tl)