DSD-Blog

Foto-Algorithmus gegen störende Spiegelungen

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23.09.2015

Manch Fotomotiv wäre perfekt – wenn da nicht eine spiegelnde Glasscheibe oder ein störender Gitterzaun zwischen der fotografierenden Person und dem Motiv wäre. In der Realität lässt sich das aber nicht immer umgehen. Mit einem neuen Foto-Algorithmus schon.

Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat in Kooperation mit Google einen Foto-Algorithmus entwickelt, der derartige störende Objekte entfernen soll. Dazu braucht die Software mehrere Aufnahmen hintereinander aus leicht versetztem Winkel oder ein kurzes Video, um den Vordergrund vom Hintergrund trennen zu können.

Erkennung des Vordergrunds

Die unterschiedlichen Winkel helfen der Software herauszufiltern, wo es sich um den störenden Vordergrund handelt und wann der Hintergrund anfängt, der freigelegt werden soll: Die Tatsache, dass sich bei Bewegung der Vordergrund schneller verändert als der Hintergrund, macht sich der Algorithmus zur Erkennung zunutze. So können neben Spiegelungen auch Zäune und andere störende Objekte entfernt werden.

Darüber hinaus erkennt die Software Fensterspiegelungen daran, dass durch die überwiegende Doppelverglasung der Fenster auch eine doppelte Spiegelung im Foto entsteht. Die Software unterteilt die Aufnahme in gleichgroße Blöcke und rechnet die Spiegelungen raus.

Die entgegengesetzte Richtung ist auch möglich: Der Algorithmus kann auch die Spiegelung in der Fensterscheibe freistellen und so zumindest zum Teil den Bereich der Landschaft zeigen, der sich hinter dem Fotografen befindet.

Zukunftspläne

Wann der Algorithmus eingesetzt werden kann, ist noch nicht klar. Bisherige Testschüsse liefen allerdings zur Zufriedenheit der Entwickler. Schon jetzt können viele Spiegelungen fast ohne Rückstände entfernt werden. Schwierig wird es allerdings, wenn sich das Motiv bewegt. Hierfür haben die Forscher noch keine Lösung.

Allerdings haben die Erfinder größere Pläne mit dem Algorithmus vor, als ihn nur für Smartphones anzubieten. Er soll in Zukunft auch in Foto-Bearbeitungsprogrammen eingesetzt werden. (tl)