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Fake-Accounts – Westen machte Stimmung gegen östliche Länder

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26.08.2022

Fake-Accounts für Propaganda in eigener Sache und gegen andere – das kennt man meist nur von Ländern wie China, Russland und Co. Allerdings kam nun heraus, dass der Westen diesbezüglich ebenfalls aktiv ist. Das haben Untersuchungen gesperrter Social-Media-Konten durch das Stanford Internet Observatory ergeben.

Vor allem im Nahen Osten und Zentralasien haben Accounts unter anderem über Facebook, Instagram und Twitter versucht, ein bestimmtes Bild zu zeichnen.

Fake-Accounts für Kampagnen

Die Daten wurden den Analyse-Instituten von den Plattformen selbst zur Verfügung gestellt. Ungefähr 200 Profile sollen versucht haben, verdeckt und in Zusammenarbeit miteinander Narrative zu verbreiten, die zum einen den Westen positiv darstellen sollten und zum anderen gegen Russland, China und den Iran propagierten. Die Profile waren in diesem Sommer gesperrt worden, da sie gegen diverse Richtlinien der Netzwerke verstoßen haben.

Unter anderem die US-Regierung steckt hinter einem Teil dieser Konten. Der Rest stammt, wie sowohl von Twitter als auch Meta angegeben, ebenfalls aus den USA und Großbritannien. Die Profilbilder bestehen dabei aus computer-generiertem Material, das bis hin zum Echtheitseindruck manipuliert wurde. Zwar ergaben die Analysen, dass es sich um ein verbundenes Netz handelte. Wahrscheinlicher ist aber, dass eine Reihe einzelner Kampagnen vorliegen, die über die letzten fünf Jahre liefen.

Propaganda mit wenig Wirkung

Während der Kampagnen wurden positive Bilder der USA und ihrer Verbündeten gezeichnet. Gleichzeitig wurde beispielsweise Russland für seine Kriegsführung in der Ukraine kritisiert. Viel ausgerichtet haben die Accounts allerdings nicht: Sie hatten wenig Reichweite und nur vereinzelte Likes. Rund ein Fünftel der Konten hatte überhaupt mehr als 1000 Follower. Die Analyse hat zumindest gezeigt, dass auch der Westen sich Mitteln zur Stimmungsmache bedient, die häufig nur bei den östlichen Ländern vermutet werden. (tl)