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EU: Open Source hat keine hohe Priorität

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05.10.2021

Die EU fördert Open-Source-Projekte zu wenig, würde aber durchaus davon profitieren – so zumindest die Studie The Impact of Open Source im Auftrag der EU-Kommission. Die Studie wurde erstellte basierend auf Daten des Jahres 2018, zudem wurden 900 Unternehmen befragt.

Autoren der Studie sind das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) sowie die Denkfabrik OpenForum Europe (OFE).

Mehr Wachstum durch Open Source

Die Studie ergab, dass sich durchaus ein Wirtschaftswachstum durch Open-Source-Code verzeichnen lässt. Bei Investitionen von einer Milliarde ergaben sich für das Jahr 2018 60 bis 95 Milliarden Euro Wachstum des Bruttoinlandprodukts, ähnliches gilt auch für Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Darüber hinaus führten 10 Prozent mehr GitHub-Commits zu mehr als 650 neuen Startups in der EU. Eine direkte Antriebskraft für Innovation sei Open Source laut der Studie allerdings nicht.

Außerdem könne der öffentliche Sektor Kosten senken und sei unabhängiger, weil er nicht mehr an bestimmte Software gebunden sei. Bezüglich der Open-Source-Hardware war die Quellenlage geringer, fünf Fallstudien führt die Studie daher diesbezüglich an.

Potenzial für mehr

Insgesamt bewertet die Studie das Vorgehen der EU negativ: Gesetze für Open Source sind nicht implementiert und der Einsatz ohnehin nur dort effizient, wo Open Source in der digitalen Kultur verankert ist. Dabei sind aufgrund der Handelskonflikte zwischen den USA und China viele IT-Unternehmen mit Open-Source-Schwerpunkt nach Europa gezogen. Entsprechend müsste man sich das zunutze mache, wozu die Studie mehrere Anregungen enthält. Unter anderem sollen Open-Source-Beiträge als gemeiner Nutzen angesehen werden. (tl)