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Es lebt! KI animiert Nostalgie-Fotos und Ölgemälde

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04.03.2021

Was bisher nur in Harry-Potter-Filmen ging, ist jetzt Wirklichkeit: Fotos von Ahnen, die sich bewegen und einem zuzwinkern. Die Webseite MyHeritage macht es mit KI sowie Deep Fakes möglich und erweitert damit ihr Angebot um Deep Nostalgia. Nutzer können beliebige Fotos hochladen, die dann animiert werden.

Wer einen zahlungspflichtigen Account hat, kann unendlich viele Bilder hochladen, ansonsten sind fünf möglich.

Täuschend echte kleine Bewegungen

Der Algorithmus erkennt die Gesichter und haucht ihnen dank Deep Fake Leben in Form von Kopfbewegungen, Lächeln oder einem Zwinkern ein – die Auswahl ist einem selbst überlassen. Basis ist eine in Tel Aviv entwickelte Deidentifikationssoftware. Ob die Fotos farbig oder schwarz-weiß sind, ist dabei egal. Unter „Stammbaum“ und „Meine Fotos“ gelangt man auf den Button „Animieren“.

Die Bewegungen werden mit Referenzvideos von MyHeritage-Mitarbeitern erzielt, wobei sich bisher nur Gesichter einzeln beziehungsweise nacheinander, und nicht gleichzeitig animieren lassen.

Fotos, Ölgemälde, Büsten und Co.

Was mit Fotos geht, geht natürlich auch mit Büsten und Ölgemälden. MyHeritage hat dazu Beispielvideos unter anderem von Nofretete, dem US-amerikanischen Baseballspieler Honus Wagner und dem japanischen Mediziner Hideyo Noguchi online gestellt. Der Fantasie sind also keine Grenzen gesetzt, theoretisch kann man jede seiner liebsten historischen Figuren dazu bringen, einem zuzuzwinkern.

Sprache beinhalten die Videos aus Missbrauchsgründen jedoch nicht. Darüber hinaus sollte man die Fotos nur für den Privatgebrauch verwenden beziehungsweise auf Social Media teilen.

Ob man ein Bewegtbild seiner verstorbenen Urgroßmutter faszinierend findet oder sich doch eher an Gruselfilme erinnert fühlt, sei dahingestellt. Eine nette Spielerei mit Nostalgiefaktor sind die Bilder allemal. (tl)