DSD-Blog

Erstes Digitalhaus der Welt in der Schweiz eröffnet

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05.03.2019

Im schweizerischen Dübendorf ist Ende Februar das erste Digitalhaus der Welt eröffnet worden. Das Haus wurde sowohl digital geplant als auch überwiegend von Robotern und 3D-Druckern erbaut. Ausgestattet ist es mit den neuesten Versionen aller möglicher smarten Haushaltsgegenstände – vom Wasserkocher bis hin zum Vorhang. Auch Bewohner hat es bereits – die sind allerdings menschlich.

Das Haus befindet sich auf dem Gelände der Forschungsinstitute Empa und Eawag nahe bei Zürich.

Ziele und Design

Ziel des Forschungsprojekts war das Errichten und Bewohnen eines digital fabrizierten Hauses unter Realbedingungen. Dort lassen sich auch weitere Möglichkeiten und Forschungsrichtungen testen und weiterentwickeln. Auch die Nachhaltigkeit und Effizienz einer solchen Bauweise soll in diesem Zusammenhang erforscht werden.

Das Gebäude ist dreigeschossig und hat etwas von der Ästhetik der 60er-Jahre, insbesondere, was die Formen angeht. Ansonsten weist das Digitalhaus großzügige Glasflächen auf, bietet aber innen dank komplex gestalteter Holzrahmen Gemütlichkeit. Beton wurde unter anderem in den Wohnzimmerwänden und Geschossdecken verbaut. Dabei wurde durch die digitale Planung mehr Material eingespart als sonst üblich.

Zukunftsvisionen vs. aktuelle Grenzen

Die Professoren erhoffen sich langfristig, diese Technologien auch zu herkömmlichen Baustellen transferieren zu können. Dadurch sollen zum einen Visionen praktisch umsetzbar und zum anderen nachhaltige Technologien wie die Photovoltaik flächendeckender eingesetzt werden. Die Photovoltaikanlage des Digitalhauses produziert bereits eineinhalb Mal so viel Strom wie das Haus verbraucht.

Ganz ohne menschliche Hände geht es allerdings noch nicht. So sind filigranere Arbeiten wie das Einfädeln von Gitterstreben oder das Verspachteln der Wände noch nicht von Robotern umsetzbar. Auch das soll sich in Zukunft ändern und neben einer effizienteren Errichtung auch weitere Möglichkeiten der Gestaltung eröffnen.

Bewohner des Digitalhauses

Die Bewohner des Hauses sind Gastforscher der beiden Institute und leben nun in dem Haus, das sie unter realen Bedingungen testen sollen. Dabei kommen ihnen auch schon alle derzeit denkbaren Vorteile des Smarthomes zugute. Das Projekt wird dazu beitragen, dass Mensch und Maschine weiterhin voneinander lernen und sich ergänzen werden. (tl)