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Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung – was sich im Januar ändert

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20.12.2022

Ab dem 1. Januar 2023 müssen Arbeitnehmer dem Arbeitgeber im Krankheitsfall die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, auch gelber Schein genannt, nicht mehr in Papierform zuschicken. Der Arbeitnehmer steht dann in der Holschuld und muss die Daten elektronisch abfragen.

Vorerst wird es die Funktion nur für gesetzlich Versicherte geben. Privatpraxen sind derzeit noch nicht an das System angeschlossen.

Automatische Übermittlung

Die Umstellung auf die eAU bringt ein paar Änderungen mit sich, einige Dinge bleiben allerdings gleich. Beim Arztbesuch zur Krankschreibung übermittelt ab Januar der Arzt die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung verschlüsselt an die Krankenkasse des Arbeitnehmers. Damit entfällt Arbeits- und Papieraufwand – der Arbeitnehmer muss sich nicht mehr selbst um die Übermittlung an den Arbeitgeber kümmern. Dieser ruft die Daten dann von der Krankenkasse ab.

Der Patient sollte allerdings dennoch auf die zusätzliche Aushändigung in Papierform bestehen, denn bei technischen Fehlern kann es passieren, dass die eAU nicht (rechtzeitig) bereitsteht. Um Konsequenzen zu vermeiden und seine Krankschreibung nachweisen zu können, sollte man daher die Papierversion aufbewahren.

Arbeitgeber sollten früh umstellen

Der Arbeitgeber ruft die Bescheinigung über sein Lohnabrechungssystem ab, empfohlenermaßen frühestens ab dem ersten Tag nach der Krankmeldung. Dazu muss er sicherstellen, dass diese Option in seinem System bis zum 1. Januar funktioniert. Es ist allerdings möglich, schon vorher zum digitalen Verfahren zu wechseln, denn es läuft seit diesem Jahr bereits eine Pilotphase. Grundsätzlich wird empfohlen, so früh wie möglich umzustellen.

Um schließlich die Daten abrufen zu können, muss der Arbeitgeber Namen, Geburtsdatum und einige andere Angaben zur Identifizierung des Arbeitgebers eingeben. Er erfährt daraufhin nur das, was er auch zuvor der analogen AU entnehmen konnte, wie beispielsweise die Dauer der Krankmeldung, nicht aber die Diagnose. (tl)