09.12.2022
Bereits im Sommer 2021 war seitens der EU-Kommission von der eID die Rede, damals noch mit wenig konkreten Vorstellungen. Nun hat man den Kurs festgelegt, mit dem jedoch nicht alle glücklich sind. Vor allem Datenschützer und Bürgerrechtler warnen.
Die eID oder auch das eWallet soll in Zukunft allen Bürgern zugänglich sein und alle relevanten Dokumente wie Personalausweis und Geburtsurkunde zusammenführen.
Alles an einem Ort
Auch weitere Dokumente, die man im Laufe seines Lebens erwirbt, wie beispielsweise Zeugnisse, der Führerschein oder auch Arztunterlagen kann man mit der eWallet digital an einem Ort speichern. Das soll der zunehmenden Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche gerecht werden und die Nutzung von Diensten vereinfachen. Allerdings stehen viele Kritiker der eID skeptisch gegenüber.
Frage nach Datensicherheit
So ist noch nicht die Frage geklärt, wie verhindert werden kann, dass der Bürger gläsern beziehungsweise ein Nutzerprofil erstellt wird, das allen Mitgliedsstaaten Einblicke in persönliche Belange ermöglicht. Auf der Grundlage könnten auch Trackings vorgenommen und umfassende Überwachungen ermöglicht werden. Zumal der eID darüber hinaus eine lebenslange persönliche Identifizierung zugrunde liegt.
EU-Rat will sicheres Speichern garantieren
Laut EU-Rat soll das sichere Speichern durch eine Cybersicherheitszertifizierung garantiert werden, zudem soll auch die Technik auf den Endgeräten selbst zu einer sicheren Nutzung beitragen, beispielsweise via Chip. Die Mehrheit der Geräte verfügt allerdings nicht über eine solche Technik. Eine Alternative wären Sicherheitstoken. Zudem soll laut EU-Rat die Verarbeitung der Daten zum Schutz der Privatsphäre einem strengen Verfahren unterliegen.
Grundsätzlich sollen Bürger die Kontrolle über ihre Daten bewahren und die Nutzung der eWallet jederzeit widerrufen können. Zudem soll die Nutzung für Bürger kostenlos sein. Bürgerrechtler hoffen darauf, dass das EU-Parlament diese Kriterien sicherstellt. (tl)
