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E-Autos – Private Ladestationen belasten Stromnetz

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26.07.2022

Private Ladestationen zum Laden von Elektroautos müssen beim Netzbetreiber angemeldet werden. Dieser Pflicht kommen allerdings viele nicht nach. Das Resultat könnten vermehrte Stromausfälle auf ganzen Straßen sein.

Der Netzbetreiber EWE warnt vor den Konsequenzen von nicht angemeldeten E-Ladestationen.

Darum ist das Anmelden wichtig

Elektroautobesitzer, die zu Hause eine private Ladestation installieren, sind dazu verpflichtet diese anzumelden. Bis zu 11 kW ist sie genehmigungsfrei, was bedeutet, dass der Netzbetreiber nur darüber in Kenntnis gesetzt wird, die Installation aber nicht ablehnen kann. Netzbetreiber wie EWE benötigen diese Zahlen, um den Strombedarf beziehungsweise -ausbau besser planen zu können.

„Bleiben Veränderungen in den Kundenanlagen unbekannt, drohen im schlimmsten Fall lokal Versorgungsunterbrechungen“, sagt Markus Schirmer, Entwickler Energienetze bei EWE Netz, in einem Heise-Interview. Dabei ist die Anmeldung kein großer Aufwand: Sie erfolgt digital, ist kostenlos und nimmt nur einige Minuten in Anspruch. Viele Elektriker bieten bei der Installation der Station die Anmeldung gleich mit an.

Konsequenzen bei Nichtanmelden

Meldet jemand seine Ladestation nicht an und trägt so zu größeren Stromausfällen bei, kann es sein, dass er für etwaige entstandene Schäden aufkommen muss. Ein Ausschluss vom Stromnetz wäre die drastischste Konsequenz. Grundsätzlich werden die Kosten für einen Ausbau auf die Nutzer umgelegt. Bisher ist der Ausbau allerdings noch überschaubar.

Betroffen vom vermehrten Strombedarf durch Elektroautos sind vor allem Straßen in wohlhabenden Vierteln, sogenannte „Zahnarztalleen“. Dort hat man nicht nur die finanziellen Mittel, sondern auch eine hohe Bereitschaft zur Nutzung von Elektroautos. (tl)