24.11.2020
Dass KI in Zukunft von Kriminellen missbraucht werden könnte, ist eine große Sorge von Politik und Bürgern. Allerdings bietet Künstliche Intelligenz Betrügern schon jetzt eine Reihe von Möglichkeiten, um im Netz Schaden anzurichten.
Eine Studie offenbart den missbräuchlichen Einsatz von Technik, der weiterer Diskussionen und Aufmerksamkeit bedarf.
Studie beleuchtet kriminelles Potenzial
Die Studie Malicious Uses and the Abuses of Artificial Intelligence von Europol, dem UN-Institut für Kriminalitäts- und Justizforschung sowie Trend Micro warnt vor dem böswilligen Einsatz von KI und Co. Vor allem dann, wenn KI kein Novum mehr ist, das nur einigen wenigen zur Verfügung steht, sondern weitreichend eingesetzt wird, haben Betrüger es umso einfacher, Cyberattacken durchzuführen und Fälschungen anzufertigen. Das Risiko, erwischt zu werden, verringert sich außerdem.
Zu den Machenschaften gehören unter anderem kriminelle Geschäftsmodelle. Aber auch gezielte Angriffe werden einfacher durchzuführen, indem Sicherheitslücken ausgenutzt und Passwörter durch Machine Learning geknackt werden.
Deep Fakes und Phishing
Ein großer Themenbereich sind außerdem Deep Fakes, also die Manipulation von Fotos und Videos zu einem Grad, der nicht von einer Originalaufnahme zu unterscheiden ist. Basierend darauf lassen sich verheerende Kampagnen starten oder Menschen erpressen. Die Autoren der Studie schlussfolgern, dass hier besondere Technologien erforderlich sind, um den Schaden abzuwehren.
Aber auch das Phishing wird durch KI auf ein neues Level gehoben, unter anderem indem Mail-Texte erstellt werden können, die eine noch höhere Qualität aufweisen. Auch das Auslesen von Dokumenten wird durch KI einfacher, da neue Malwares zum Einsatz kommen.
Manipulation von Assistenten
Das Klonen von Stimmen ist ein weiterer Risikofaktor, der mit KI einhergeht. Unter anderem lassen sich dadurch vor allem virtuelle Assistenten wie Alexa und Siri austricksen, die allerdings auch sonst ein leichtes Ziel von Hackern sind. Richtig gefährlich wird es bei Manipulationen wie das Stören der Kamera oder Sensoren von selbstfahrenden Autos.
Laut der Autoren gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, diese Art von Verbrechen zu bekämpfen – unter anderem mit KI selbst, die auch ein hohes Potenzial für Verbrechensbekämpfung bietet. (tl)
