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Drohne gegen Drohne: sichere Abwehr unerwünschter Flugobjekte

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29.04.2019

Drohnen sind beliebt und vielfältig einsetzbar. Nicht überall sind sie allerdings gern gesehen und können je nach Situation sogar gefährlich werden. Gerade über öffentlichen, viel besuchten Gebieten wie einem Fußballplatz oder einem Flughafen sind willkürliche Drohnenflüge besonders riskant. Daher testen Forscherteams weltweit verschiedene Systeme zur Abwehr.

Wichtigstes Gebot bei der Drohnenabwehr ist es, die unerwünschten Drohnen sicher vom Himmel zu holen und einen Absturz zu vermeiden.

Drohnenabwehr in den Niederlanden und USA

In den Niederlanden macht man aus dem Drohnenabwehrtraining einen Sport und lässt regelmäßig Drohnen gegeneinander antreten und kämpfen. So sollen Abwehrstrategien entwickelt werden. Unterstützt werden diese Events durch das Militär und die Polizei. Eine andere Lösung aus den Niederlanden sind Drohnen, die mit einem Netz ausgestattet sind. Per Luftdruck beschießen sie die gegnerische Drohne mit dem Netz und können sie unter Umständen sogar selbst abtransportieren.

Auch das amerikanische Militär testet die Ortung und Abwehr von Drohnen in seiner Marine. Geortet werden die kleinen Geräte über Radar und Steuersignale, die auch gestört werden können. Das Stören der Sender durch Signale ist eine weitere Methode, um Drohnen zu bekämpfen, führt aber nicht immer zum gewünschten Erfolg und kann einen unkontrollierten Absturz auslösen. Deswegen arbeitet man an anderen Methoden. Genaueres ist diesbezüglich allerdings nicht bekannt.

Deutsche Projekte zum Drohnenfang

Die Uni Würzburg führt derzeit ein Projekt ähnlich der niederländischen Netz-Lösung durch. Forscher entwickelten das Konzept der Abfangdrohnen, die zu zweit im selben Abstand mit einem Netz ausschwärmen und die störende Drohne einfangen. Die Abfangdrohnen sind selbst konzipiert und mit einem 3D-Drucker hergestellt.

Das Kasseler Unternehmen Dedrone hingegen kann illegale Drohnen erkennen und Alarm schlagen, abwehren kann es sie allerdings nicht. Fest steht aber, das mit boomendem Drohnenmarkt auch die Alarm- und Abwehrsysteme immer vielfältiger werden. Dabei geht es nicht nur um Flugsicherheit oder physische Unversehrtheit der Zivilbevölkerung. Auch kriminelle Handlungen wie den Schmuggel von Waffen und Drogen kann man so eindämmen. (tl)