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Digitalisierung – In diesen Bundesländern sind die meisten Jobs betroffen

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10.10.2018

Die Angst, dass eines Tages der eigene Job von einer Maschine erledigt wird, ist nicht neu. Nun hat aber eine Studie ergeben, dass Arbeitnehmer sich nicht überall gleich stark vor Stellenverlust durch Digitalisierung fürchten müssen: Welche Arbeiten von Robotern erledigt werden können, ist auch standortabhängig.

Branchen und Tätigkeitsfelder sind nicht die einzigen Kriterien für Digitalisierung.

Studie des Forschungsinstituts

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat dieses Jahr in einer Studie das Substituierbarkeitspotenzial deutschlandweit untersucht. Dabei ergab sich, dass unterschiedliche Regionen unterschiedlich stark von der Substituierung durch Maschinen betroffen sein werden. Das hängt vor allem davon ab, wie stark das verarbeitende Gewerbe in einer Region ausgeprägt ist: Je mehr es eine Region prägt, umso höher ist die Gefahr der Substituierung.

Gefälle zwischen den Bundesländern

So sind beispielsweise die neuen Bundesländer, Teile des Nordens sowie Hessen am meisten betroffen. Am weitesten vorn liegen Thüringen und das Saarland mit 4 Prozentpunkten über dem Bundesdurchschnitt von 25 Prozent, weil dort viele Stellen im produzierenden Gewerbe angesiedelt sind. Diese Arbeit könnten Roboter und Maschinen am ehesten übernehmen.

Berufe in Bereichen wie Gesundheit und Soziales, in der Gastronomie und vor allem kreative Berufe und verschiedene Dienstleistungen sind derzeit am wenigsten gefährdet. Entsprechend viele Stellen gibt es beispielsweise in Berlin und Hamburg, sodass hier das Substituierbarkeitspotenzial bei 15 beziehungsweise 17 Prozent liegt.

Prognose vs. Wirklichkeit

Diese Prognosen bedeuten allerdings nicht, dass alles auch so kommen wird. Viel mehr legt die Studie das Augenmerk auf das technisch theoretisch Mögliche. Einige weitere Faktoren bestimmen ebenfalls darüber, ob und in welchem Maße Roboter in eine Branche Einzug halten werden.

So geht es auch um rechtliche und ethische Fragen. Damit Maschinen ganze Stellen übernehmen könnten, müssten erst eine Reihe rechtlicher Folgen abgeklärt werden: unter anderem die ständig präsente Datenverarbeitung. Außerdem kann es immer noch sein, dass menschliche Arbeit günstiger und flexibler ist und obendrein bessere Ergebnisse erzielt. (tl)