DSD-Blog

Digitaler Darwinismus – Leben und Sterben der Unternehmen

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30.09.2015

Neben Konkurrenten und eigenen Alleinstellungsmerkmalen müssen Unternehmen sich heutzutage einer weiteren Herausforderung stellen, die umfassenderer Natur ist: der rasanten Digitalisierung. Wer sich nicht schnell genug anpasst, wird überrannt. Experten sprechen von Digitalem Darwinismus.

Dabei haben Unternehmen keine Wahl mehr. Sie müssen die neuesten Entwicklungen im digitalen Umfeld beobachten, ernst nehmen und sich entsprechend umstellen. Tun sie das nicht, sind selbst die alteingesessenen, traditionellen Unternehmen vom Aussterben bedroht, wie man an Quelle und Neckermann sieht. Der Online-Händler Amazon war auf den Plan getreten und hat den deutschen Versandhäusern den Rang abgelaufen.

Neue Unternehmen sind Entwicklungssprünge voraus

So kann es kommen, dass sogar Startups und neue Unternehmen, die bereits alle Anforderungen der digitalen Anpassung erfüllen, weltbekannte Marktriesen verdrängen oder diese in kurzer Zeit im Wert übersteigen. Der Unternehmenswert des 2008 gegründeten Marktplatzes Airbnb wird heute höher eingeschätzt als der der Hotelkette Hyatt.

Man weiß als Unternehmen also nie, wann jemand auftaucht, der einem die Position streitig machen könnte. Digitale Transformation ist das Fachwort für die Digitalisierung der Unternehmen, die überlebensnotwendig ist. Doch wo anfangen?

Konkreter Digitalisierungsbedarf

Albert Brenner, Geschäftsführer der Digital Transformation Group, nennt vor allem drei Geschäftsbereiche, die der Veränderung angepasst werden sollten: Marketing, Vertrieb und Service. Denn die Digitalisierung hat es im Marketingbereich möglich gemacht, dass auch der Kunde mit dem Unternehmen kommunizieren kann. Diese Beziehung müssen Unternehmen fokussieren und ausbauen. Das ist gerade für kleine und mittelständische Unternehmen nicht immer leicht.

Laut Brenner nimmt die Werbewirkung von klassischen Medien ab, weshalb der Vertrieb zunehmend in den Onlinebereich verlagert werden sollte. Auch lassen sich hier die Vertriebsprozesse automatisieren, etwa dank der Cloud. Der Service sollte ohnehin online und schnell erfolgen, da Kunden es mittlerweile mehr und mehr gewohnt sind, sich rund um die Uhr an die Unternehmen wenden zu können.

Das Verhältnis Unternehmen/Kunde hat sich also gewandelt: Nicht mehr Unternehmen geben die Bandbreite von Produkten und Dienstleistungen vor, aus denen der Kunde auswählen muss, sondern der Kunde konfrontiert Firmen mit seinen Wünschen. Diese zu kennen und ihnen nachzukommen ist für Unternehmen eines der Hauptcharakteristiken des digitalen Wandels. (tl)