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Digital agil: unabhängiges Leben im Alter

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02.10.2019

Im Alter angenehm leben, das wird in Zukunft immer mehr möglich sein. Bereits jetzt sind viele Technologien vorhanden, die das Wohlbefinden und die Selbstständigkeit im Alter verlängern können. Und betrachtet man die technische Entwicklung, wird die Qualität immer weiter steigen.

Vieles von dem, was heute bereits möglich wäre, wird allerdings noch zu wenig umgesetzt.

Körperpflege bleibt Privatsache

Gesund zu bleiben und selbständig zu wohnen sind zwei der größten Wünsche älterer Menschen. Für beides gibt es verschiedene ausbaufähige Ansätze. Eines der Hauptthemen ist dabei die körperliche Privatsphäre und Hygiene. Die wenigsten Menschen würden sich wohl freiwillig von einem Fremden waschen lassen. Abhilfe kann eine Dusche bringen, die mit einem Bidet kombiniert ist. Auf diese Weise wird der gesamte Körper gründlich gereinigt, und dank leicht erreichbarer Knöpfe könnte man auch Temperatur und Intensität des Wasserstrahls einstellen.

Ein weiterer empfindlicher Teil der Körperpflege ist die Harn- und Stuhlinkontinenz sowie die Wahrnehmung dessen. Es wurde daher auch ein Körpergeruchssensor entwickelt, der diese Wahrnehmung unterstützt und dafür sorgt, dass sich Betroffene ohne Stigmatisierung in der Gesellschaft bewegen können.

Interaktion und Teilhabe

Einen traurigen Anstrich hat die soziale Einbindung und Aktivierung von Senioren mittels Technik und Digitalisierung – wenn auch die Vorteile wohl nicht von der Hand zu weisen sind. So sollen katzen- und robbenähnliche Pflegeroboter bei Demenzkranken helfen. Damit ist man unter anderem auch nicht mehr auf Physiotherapeuten und entsprechend auf menschliche Nähe angewiesen.

Die rein soziale Interaktion kann (teilweise) ebenfalls ins Digitale verlagert werden. Eine „interaktive Lebensblume“ dient beispielsweise dazu, per Tippen auf die Blätter Grüße an die Verwandten zu senden. Was bei Jugendlichen und Social Media an jeder Ecke kritisiert wird, gilt bei älteren Menschen damit als legitimes Mittel, um ein Gefühl der Gesellschaft zu suggerieren.

Exoskelette holen Beweglichkeit zurück

Exoskelette wie sie auch schon im Militär zur Unterstützung beim Tragen schwerer Lasten eingesetzt werden, könnten in Zukunft Rollatoren ablösen. Bewegungen, die ansonsten für Senioren mühsam sind, wie beispielsweise Treppensteigen, wären so wieder ohne lästige Gehhilfen möglich. In Deutschland ist man immerhin bei der Entwicklung ganz vorn. (tl)