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Diagnose Depression – dank künstlicher Intelligenz bald schneller?

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18.01.2019

KI kann Depressionen erkennen – zumindest bereits mit einer recht hohen Trefferquote. Ein Forscherteam an der Stanford University arbeitet derzeit an dem Projekt, das in Zukunft sowohl Patienten als auch Ärzte entlasten könnte.

Dank der KI könnten Depressionen zukünftig früher erkannt und somit auch früher behandelt werden.

KI lernt, Depressionen zu erkennen

Durch Maschinenlernen soll künstliche Intelligenz lernen, wie Depressionen zu erkennen sind. Hierzu haben die Forscher dem künstlichen Modell Videos von jeweils gesunden sowie depressiv erkrankten Menschen zur Verfügung gestellt. Basierend auf Tonfall und Mimik sollte die KI dann erkennen, wann es sich um eine depressive Erkrankung handelt.

In 83 Prozent der Fälle lag die KI bezüglich der Diagnose richtig, bezüglich der Ausprägung bei 71 Prozent. Insgesamt ergibt sich daher eine Trefferquote von 77 Prozent. Der Inhalt des Gesagten war dabei zweitrangig, es handelt sich um eine Erkennung rein durch Tonfall und Gesichtsausdruck.

Erkennung durch Smartphones

In der Praxis könnte es zukünftig so aussehen, dass eine App in Smartphones installiert wird, die gesprochene und auch geschriebene Äußerungen des Patienten registriert und auswertet und bei Anzeichen auf Depressionen Alarm schlägt.

Auf diese Weise kann eine Depression festgestellt werden, ohne dass der Betreffende sich zunächst zu einem Arzt begeben muss. Das ist vor allem für diejenigen Patienten von Vorteil, die Hemmungen haben diesbezüglich jemanden aufzusuchen.

Methode ist ausbaufähig

Dennoch kann das System keinen Arzt ersetzen. Auch ist unklar, ob sich die Diagnose wirklich vollständig automatisieren lässt. Weitere Forschung muss außerdem sicherstellen, dass die KI Depressionen bei allen Menschen gleich zuverlässig erfasst – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Ethnie. Denkbar ist auch ein ähnlicher Einsatz von KI zur Demenzerkennung. (tl)