DSD-Blog

Deutsches Handwerk – auf dem Weg zur Digitalisierung

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06.03.2020

Das deutsche Handwerk hat die digitalen Zeichen der Zeit erkannt – und das schon seit ein paar Jahren. Der Trend geht weiter und die digitalen Maßnahmen werden immer weiter umgesetzt, wie eine aktuelle gemeinsame Studie von Bitkom und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) belegt.

Jeder zweite Handwerksbetrieb in Deutschland setzt digitale Technologien ein. Konkret sind das 53 Prozent im Jahr 2020 – 8 Prozent mehr als im Jahr 2017.

Cloud Computing und smarte Technologien vorn

Die beliebtesten Technologien sind dabei das Cloud Computing mit 27 Prozent gefolgt von smarter Software, die 13 Prozent der Betriebe einsetzen. Trackingsysteme landen mit 12 Prozent auf Platz 3, darüber hinaus verwenden 10 Prozent Technologien zur vorausschauenden Wartung der Maschinen, um einen unvorhergesehenen Ausfall und damit Einbußen zu verhindern. Dahinter zwar abgeschlagen, aber dennoch vorhanden sind 3D-Technologien und Roboter mit 7 beziehungsweise 5 Prozent.

Diesen Ergebnissen geht eine entsprechende Einstellung der Handwerker gegenüber der Digitalisierung voraus. Zwei Drittel sehen in ihr eine Chance, um den Arbeitsalltag zu vereinfachen und am Markt zu bestehen, mehr als die Hälfte sieht digitale Maßnahmen konkret als Mittel der Existenzsicherung. Dieselbe Menge an Unternehmen sieht sich aber auch einer Herausforderung gegenüber, ein Drittel hat Probleme bei der Umsetzung.

Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten

Zwar ist das Handwerk digital auf einem guten Weg, dennoch benötigt es weiterhin Unterstützung bei der Umsetzung. Das streicht auch ZDH-Geschäftsführer Karl-Sebastian Schulte heraus.

Er betont außerdem, dass die Digitalisierung für die Betriebe nicht nur deren bestehendes Geschäftsmodell und bisherige Dienstleistungen stärken, sondern auch neue Geschäftsfelder eröffnen beziehungsweise Dienstleistungen auf eine andere Art und Weise angeboten werden können.

Kommunikation und Investition

In der Online-Kommunikation mit den Kunden ist das Handwerk weit vorn: Nahezu alle Betriebe (97 Prozent) verfügen über eine Website, mehr als 80 Prozent sind in Online-Verzeichnissen zu finden und immerhin ein Drittel hat Kanäle auf den gängigen Social-Media-Plattformen.

Die Investitionsbereitschaft in die IT ist im Gegensatz zu 2016 ebenfalls deutlich gestiegen, von einem Budget von 1460 Euro auf 2110 Euro. Dies erfordert allerdings ebenfalls höhere Digitalkompetenzen an die Handwerker, wodurch sich das Berufsbild deutlich verändert. (tl)