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Deepfakes – nichts ist wie es scheint

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07.02.2020

Das Phänomen Deepfake mischt immer mehr die Öffentlichkeit auf: Professionell manipulierte Bilder und Videos können Politiker, Prominente, aber auch ganz normale Menschen in einem üblen Licht erscheinen lassen. Deepfakes sind schon jetzt kaum als Fälschungen zu erkennen und könnten neu definieren, wie wir mit Wahrheit umgehen. Experten warnen aber vor Panikmache.

In Zukunft könnte ein Wettrüsten zwischen Deepfake-Technologie und deren Detektion stattfinden.

Täuschend echt dank KI

Angefangen hat alles mit einem Post auf der Plattform Reddit vor über zwei Jahren: Ein Nutzer hatte Gesichter von Schauspielerinnen in einen Porno reingebastelt. Das Ganze konnte schnell geklärt werden – im Gegensatz zu anderen Inhalten oder dem, was in Zukunft möglich ist. Dabei sind den Anwendungen von Deepfakes auf den ersten Blick kaum Grenzen gesetzt: Unter anderem in politischen Wahlkämpfen könnten sie zum Einsatz kommen und massiv die Ergebnisse beeinflussen.

Dabei ist die Technologie viel elaborierter als nur Köpfe auf andere Körper zu setzen. Deepfakes werden kreiert, indem ein Algorithmus mit Tausenden von Bildern zweier Gesichter gefüttert wird. Zunächst, um diese zu enkodieren und auf deren Gemeinsamkeiten zu reduzieren. Danach kommen zwei Dekodier-Algorithmen zum Einsatz, auf deren Grundlage man die Gesichter vertauschen, alles mögliche sagen und tun lassen sowie entsprechend in Medien einbauen kann.

Für Videos bedeutet das, dass der gesamte Prozess für jedes Frame einzeln durchgeführt werden muss. Ähnliches ist für Stimmen möglich, sodass auch diese täuschend echt nachgebaut werden können. Deepfakes entstehen demnach nicht mal eben so und erfordern hochwertige Computer. Mit fortschreitender Technologie werden sie aber durchaus eines Tages massentauglicher werden.

Schneller als der Deepfake

Zwar arbeiten bestimmte Institutionen ununterbrochen daran, Deepfakes voraus zu sein und sie schnellstmöglich zu erkennen. Dennoch haben die gefälschten Inhalte genug Zeit, um kurzfristig negative Folgen nach sich zu ziehen. Auch wenn Social Media Plattformen wie Twitter und Facebook dagegen vorgehen, können Deepfakes Nutzer auf verschiedenen Ebenen manipulieren. Dagegen hilft nur eine ständig upgedatete Detektor-Technologie. (tl)