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Corona-App über Grenzen hinweg – EU-Staaten testen Zusammenarbeit

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22.09.2020

Die Corona-Warnapps verschiedener EU-Staaten sollen jetzt synchronisiert werden, so dass ein länderübergreifender Datenaustausch möglich wird. Dies soll das Reisen vereinfachen und das Tracking des Virus ausweiten. Die bisher teilnehmenden Länder sind Deutschland, Dänemark, Italien, Irland, Lettland und Tschechien.

Technisch ist das Zusammenspiel der Apps lösbar durch eine von der EU-Kommission entwickelten Infrastruktur.

Testlauf bis Oktober

Ein Back-End-Server zusammen mit einem grenzüberschreitenden Datenabgleichdienst soll laut Regierungseinrichtung in Brüssel dafür sorgen, dass die Apps miteinander kommunizieren. Das Modell wird seit einer Woche getestet.

Entwickelt wurde dieser Service von denselben Unternehmen, die auch die deutsche Corona-Warnapp entwickelt haben: T-Systems und SAP. Der Probelauf soll noch bis Oktober laufen, ab dann soll der Service in Betrieb gehen.

Gleiche Funktionen und Datenschutz

Dabei soll eine einzige App genügen, um auf Basis der verschiedenen Apps den abgleichenden Service nutzen zu können. Natürlich soll dabei eine datenschutzfreundliche Architektur verwendet werden.

In allen teilnehmenden Staaten sollen so Warnungen empfangen und positive Tests gemeldet werden können. Wie bei der bisherigen Corona-App auch sind die Daten dabei anonymisiert sowie verschlüsselt und werden nur temporär gespeichert.

Ausnahmen und Vorteile

Länder, die wie Frankreich einen zentralen Ansatz verfolgen, können an dem länderübergreifenden Service nicht teilnehmen. Für Nicht-EU-Länder wie die Schweiz gilt, dass sie zuvor ein bilaterales Interoperabilitätsabkommen unterschreiben müssen. Weitere Länder könnten folgen.

Abgesehen davon, dass das System ein besseres und zumindest innerhalb der EU internationales Tracking des Virus ermöglicht, erhofft man sich davon auch eine Ergänzung zu anderen Maßnahmen. So können durch den Service Tests und die Kontaktverfolgung durch die Gesundheitsbehörden unterstützt werden. Auf diese Weise können Übertragungsketten häufiger unterbrochen werden. (tl)