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AutoPhoto – Roboter schießt selbständig ästhetische Fotos

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10.03.2022

Roboter, die das perfekte Foto schießen – Reinforcement Learning macht es möglich. Selbst in unbekannten Räumen findet der Roboter auf diese Weise den Punkt für die beste Aufnahme. Entwickelt haben das System Forschende von der Cornell University.

Eingesetzt werden kann die Technologie zu den unterschiedlichsten Zwecken und eignet sich vor allem auch bei schwer zugänglichen oder gefährlichen Örtlichkeiten.

Roboter wählt Motive selbst aus

Die Software nennt sich AutoPhoto und befähigt den Roboter, in Räumen herumzufahren und die ästhetisch ansprechendsten Aufnahmen zu machen. Beispielsweise von Innenräumen leerstehender Häuser, um diese für den Verkauf in Szene zu setzen. Andere Szenarien wären Aufnahmen auf anderen Planeten oder in Kriegsgebieten.

Die Herausforderung hierbei besteht darin, dass der Roboter zum einen lernen muss, was als ästhetisches Foto gilt, zum anderen muss er herausfinden, wie er dieses Foto in Umgebungen anfertigt, die er nicht kennt. Bezüglich der Ästhetik kann man dem Roboter zwar die klassischen Kompositionsregeln beibringen. Zu einem guten Foto gehört allerdings mehr – beispielsweise auch der Bruch mit diesen Regeln. Ästhetik ist demnach ohnehin subjektiv. Auch besteht hierbei die Gefahr, in den Mainstream-Geschmack abzudriften.

Ästhetik lernen

Um Softwares trotzdem irgendwie beizubringen, was ein ästhetisches Foto ausmacht, hat der Informatiker Appu Shaji ein System entwickelt, bei dem man Künstliche Intelligenzen mit einer großen Menge an jeweils drei ähnlichen Fotos füttert. Zwei davon sind von Experten jeweils als ästhetisch gut bewertet, das dritte fällt deutlich ab. Auf diese Weise kann die Software ableiten, was die guten Fotos ausmacht und worin die Unterschiede zu den schlechteren liegen.

Bei AutoPhoto wurden hingegen jeweils leicht unterschiedliche Bildpaare verwendet, überwiegend lernen die Roboter aber hier nach wie vor durch Versuch und Irrtum. Dazu durchquert der Roboter Räume, findet die richtige Position, fotografiert und vergleicht das Bild dem ihm vorgegebenen ästhetischen Modell. Stimmen beide überein, speichert der Roboter das Bild ab. In Zukunft soll das Vorgehen auch im Freien ausprobiert werden. (tl)