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Assistent Astro: Amazon bringt Wachroboter auf den Markt

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12.10.2021

Amazon kündigte Ende September seinen neuen Roboter Astro an, der noch dieses Jahr an Kunden ausgeliefert werden soll. Können kann das Teil nicht viel, konzipiert ist es als elektronischer Wachhund für Haushalte. Damit platziert Amazon die passende Kamera zum Sprachassistenten Alexa, der nur Audio aufnimmt. Fertig ist die Rundum-Aufzeichnung.

Der Roboter, der quasi lediglich durch die Wohnung fahren und alles filmen kann, soll rund 1000 Dollar kosten.

Manipulation à la Amazon

Warum man sich ein vergleichsweise nutzloses aber teures Gerät in die Wohnung stellen sollte, der Frage begegnet Amazon mit dem Niedlichkeitsfaktor des Roboters. Denn zwei Kulleraugen auf seinem Display sollen an die Augen von Kindern oder kleinen Tieren erinnern und so auch das Vertrauen der Nutzer gewinnen. Denn mit Vertrauen ist es so eine Sache bei Konzernen wie Amazon – nicht erst seitdem die Nachricht durch die Medien ging, Alexa könne und würde mehr abhören als ihr zustehe und das Gesagte auf Servern speichern. Ups.

Die großen Augen sollen es richten und via Kindchenschema die Nutzer dazu bringen, Astro als neues Familienmitglied im Haus zu begrüßen. Hat man früher noch die Verbraucher durch Werbung manipuliert, so übernehmen das heute schon die Produkte selbst. Dass Astro nicht sehr viel kann, soll dem Vertrauen ebenfalls Vorschub leisten – von wem nicht viel erwartet wird, der kann auch nicht viele Fehler machen.

Astro statt Cloud – Daten bleiben angeblich bei Roboter

Angeblich hat Amazon auch Vorkehrungen getroffen, um die Unkenrufe der Datenschützer schon im Aufkommen zu zerstreuen. So gibt Astro die aufgenommenen Daten nirgendwohin weiter, alles wird auf dem Gerät verarbeitet, nichts landet in einer Cloud – ähnlich wie damals Alexa. Auch würde Amazon den Roboter niemals der Polizei für Ermittlungen zur Verfügung stellen. Der Konzern betont ferner, dass man Astro jederzeit durch so etwas Analoges wie eine Tür aussperren könnte, die er nicht öffnen könne.

Der Online-Händler erwartet, dass in ein paar Jahren bereits jeder Haushalt so einen elektronischen Wachhund hat. Von Wachen zu Überwachen ist es jedoch kein großer Schritt, Cloud sei Dank. (tl)