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Apple AirTags – wie die kleinen Alltagshelfer auch Dieben assistieren

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08.12.2021

Apple AirTags sind eigentlich dazu da, um das Leben zu erleichtern: Sie können auf Schlüssel und ähnliche Gegenstände, die gern mal verloren gehen, gepappt werden. Anschließend kann man sie via Bluetooth über das Smartphone orten – doch sie eignen sich auch zur Vorbereitung von Diebstählen.

Im kanadischen Toronto hat die Polizei nun die Bevölkerung davor gewarnt, dass ihre Autos mit den AirTags versehen werden könnten.

Wagen werden aus Einfahrt gestohlen

Das Vorgehen ähnelt sich in den meisten Fällen und gestaltet sich wie folgt: Tagsüber spähen die Diebe unübersichtliche Orte wie große Parkplätze nach begehrenswerten Modellen aus. Diese werden dann mit den AirTags beziehungsweise anderen Peilsendern versehen.

Nachts, wenn alles dunkel ist, schlagen die Diebe zu. Dank der Peilsender wissen sie, wo das Auto steht – in der Regel vor den Häusern oder Einfahrten der Besitzer. Mit Werkzeugen werden die Wagentüren geöffnet, ohne Alarm auszulösen. Um das Auto zu stehlen verwenden die Diebe ein Gerät wie es Mechaniker zur Neuprogrammierung verwenden. Auf diese Weise akzeptiert der Wagen den Schlüssel, den die Diebe zu diesem Zweck selbst mitgebracht haben.

Einen Schritt voraus

Einige Wagen konnten von der Polizei in Toronto sichergestellt und die Täter zur Anklage gebracht werden. Trotzdem bleibt das Ganze ein Wettrüsten, da die Diebe auf immer neuere Technologie zurückgreifen.

Um dem vorzubeugen empfehlen sich daher ein paar Maßnahmen: Schwer einsehbare Stellen am Auto wie die Kappe der Anhängerkupplung oder Radkästen sollten inspiziert werden. Einen noch besseren Schutz bietet ein Schloss für den Port, ohne den die Diebe das Auto nicht umprogrammieren können. Je nach Parksituation am Haus kann es auch sinnvoll sein, über eine Kamera nachzudenken.

Vorsicht vor verlorenen AirTags

Problematisch an den Peilsendern ist jedoch nicht nur die Möglichkeit des Autoklaus. Manch böswilliger Besitzer „verliert“ die AirTags absichtlich und nutzt die Finder-Option, um an die Daten desjenigen zu gelangen, der die Sender findet. Die für die Rückgabe relevanten Infos des Besitzers sind dann nur über eine Seite erreichbar, wo der Finder erst einmal seine iCloud-Benutzerdaten eingeben muss. So können diese dann von den Betrügern abgegriffen werden. Apple arbeitet derzeit an der Behebung dieses Konstruktionsfehlers. (tl)