12.08.2022
5G könnte in Zukunft die Reichweite und den Einsatzbereich von Drohnen erweitern. Diverse Experimente gibt es dazu schon, allerdings ist die derzeitige Rechtslage zu restriktiv. Ein Blick in das Testzentrum Aldenhoven und auf den Campus von Vodafone beziehungsweise der Telekom zeigt hingegen, was möglich wäre.
Bisher dürfen Drohnen nur so weit fliegen, wie man schauen kann. Das muss aber nicht so bleiben.
Gestensteuerung und Flugbahn in Echtzeit
Drohnen könnten in Zukunft mit Handgesten gesteuert werden statt mit einem Controller. Vodafone-Entwickler Mohamed Azzahhafi macht es vor: Durch Bewegung der Hände und das Tragen einer HoloLens-Brille hat er die Flugbahn der Drohne stets unter Kontrolle. Genereller Vorteil der Gestensteuerung ist, dass sie intuitiver und leichter zu erlernen ist als die Bedienung eines Controllers.
Das 5G-Netz ist stark genug, um auch über längere Distanzen dem Drohnenpiloten stets anzuzeigen, wo sich die Drohne befindet. Selbst wenn sie außer Sichtweite gerät oder sich in den Wolken befindet, kann sie nach wie vor gesteuert werden. Das liegt unter anderem an der Echtzeit-Verbindung, die durch 5G zwischen Drohne und Piloten möglich ist, und die sich durch 4G kaum realisieren lässt.
Neue Gesetze und technische Hürden
Damit Drohnen außerhalb der Sichtweite fliegen dürfen müsste es allerdings neue Gesetze geben, die eventuell schon 2023 durch EU-Vorgaben kommen könnten. In diesem Rahmen könnte man auch den Luftraum definieren, innerhalb dessen die Drohnen zum Einsatz kommen.
Einige technische Schwierigkeiten würden allerdings immer noch bestehen. So wird das Signal mit zunehmender Höhe schwächer, außerdem sind die Lichtverhältnisse im Luftraum nicht überall gleich gut. Kollisionen sind damit nach wie vor nicht auszuschließen – dies wäre aber Voraussetzung, um eine Genehmigung für gewerbliche Drohnenflüge zu erteilen. Die vielfältigen Vorteile einer solchen Drohnennutzung, wie beispielsweise die Wartungsüberwachung schwer zugänglicher Bauten, stehen dem gegenüber. (tl)
